Über Salatköpfe & die heilige Kuh

Eine Kuh im Allgäuer Hochland, Foto: A. Baumgarten
Eine Kuh im Allgäuer Hochland, Foto: A. Baumgarten

Die Diskussionen in Deutschland zu den Themen Tierwohl, organische Düngeberge, überfüllte Ställe, Billigfleisch und Veggie-Days nimmt kein Ende. Die Leberkässemmel, der Sonntagsbraten, das Hendl sind uns lieb.

Es sind uns so liebegewonnene Kulturspeisen, dass wir allzu gern vergessen, damit zu Klima-Ungerechtigkeiten beizutragen.

 

Das sind die Fakten: In Deutschland verursacht laut BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) jeder Bürger und jede Bürgerin aufgrund des persönlichen Fleischkonsum jährlich 600.329 Liter Wasser, 34 Antibiotika-Behandlungen und trägt zudem zu 412,72 kg CO2-Emissionen bei. Jedoch sollten wir doch von unseren knapp 10 tCO2/Kopf nur 2tCO2/Kopf verbrauchen, um den Menschen auf diesem Planeten hier und heute, anderenorts und in Zukunft eine brauchbare Erde zuzugestehen.


Es geht nicht darum, dass jede und jeder sofort seine Essgewohnheiten auf vegan umstellen muss. Aber wir werden die Klimaungerechtigkeit nicht aufhalten, wenn wir weiter machen wie bisher. Etwas Flexibilität und Experimentierfreudigkeit auf dem Teller hin zu fleischarmer Ernährung, reduziert unseren persönlichen CO2-Fußabdruck und trägt zu mehr Klimagerechtigkeit bei.

 

Mit diesem Blitz-Rechner könnt ihr euren CO2-Verbrauch der durch eure Ernährungsgewohnheiten zustande kommt, genauer bestimmen.

Die Graphik wurde uns zur Verfügung gestellt von https://www.blitzrechner.de/presse/#infografiken-zum-thema-fleischkonsum
Die Graphik wurde uns zur Verfügung gestellt von https://www.blitzrechner.de/presse/#infografiken-zum-thema-fleischkonsum

Diese nachstehende Tabelle versucht, eine Übersicht über den CO2-Verbrauch verschiedener Lebensmittel zu geben. Die angegebenen Werte sind lediglich Durchschnittwerte konventioneller Waren, wenn nichts weiter angegeben ist. Im Bereich Gemüse ist außerdem exemplarisch aufgezeigt, welche Unterschiede die Anbaumethode, Herkunft oder Konservierung hinsichtlich des CO2-Verbrauchs mit sich bringen.

 

Produkt

ca. CO2e*-Verbrauch je 1 kg

MILCHPRODUKTE & MILCHERSATZ

 

Kokosmilch

0,5 kg je Liter

Sojamilch

0,7 kg je Liter

Bio-Milch 

1,0 kg je Liter

Milch 

1,4 kg je Liter

Joghurt 

2,4 kg 

Quark 

3,4 kg 

Mozzarella 

4,3 kg 

Frischkäse 

5,7 kg 

Sahne 

7,6 kg 

Hartkäse (Kuhmilch) 

8,5 kg 

Butter 

9,0 kg 

 

 

FLEISCH, FISCH, KÄSE, EI

 

Eier (15-20 Stk.) 

2,0 kg 

Geflügel (frisch) 

3,6 kg 

Schwein (frisch)  

3,6 kg 

Schwein (Tiefkühlung) 

4,2 kg 

Tiefkühlhähnchen 

4,5 kg 

Krabben 

5,5 kg 

Heimisches Rindfleisch (frisch) mit Weidefutter  

8,4 kg 

Heimisches Rindfleisch (frisch) mit Kraftfutter  

14,0 kg 

 

 

SATTMACHER

 

Kartoffeln 

0,17 kg 

Kürbis 

0,20 kg 

Haferflocken 

0,4 kg 

Nudel 

0,5 kg 

Bio-Backwaren, Brot 

0,55 kg 

Erdnüsse 

0,7 kg 

Backwaren, Brot 

0,90 kg 

Tofu 

1,7 kg 

Reis 

3,0 kg 

Tiefkühlpommes 

7,4 kg 

 

 

GEMÜSE

 

Bio-Gemüse* (frisch) 

0,12 kg 

Gemüse* (frisch) 

0,15 kg 

Tiefkühlgemüse

0,41 kg 

Avocado

0,5 kg 

Gemüsekonserve 

1,50 kg 

Oliven 

1,50 kg 

                 *Tomate Bio-Anbau,  regional, saisonal 

0,035 kg 

                 *Tomate konventionell, regional, saisonal 

0,085 kg 

                 *Import-Tomate aus Freilandanbau                                 Spanien  

0,600kg 

                 *Tomatendose 

1,9 kg 

                 *Tomate Bio-Anbau Treibhaus 

         9,2 kg 

                 *Tomate konventionell Treibhaus 

         9,3 kg 

                 Gemüse / Obst Import Schiff 

          4,2 kg 

                 Gemüse / Obst Import Flug 

        25,5 kg 

 

 

 

 

OBST

 

regionale Äpfel (saisonal)

0,06 kg 

Erdbeere (frisch) 

0,3 kg 

Pfirsich 

0,3 kg 

Granatapfel 

0,4 kg 

Orange 

0,4 kg 

Wassermelone 

0,4 kg 

Zitrone 

0,4 kg 

Heidelbeere (frisch) 

0,5 kg 

Äpfel aus Übersee 

0,6 kg 

Bananen 

0,6 kg 

Heidelbeere (Tiefkühlware) 

0,6 kg 

Ananas 

0,7 kg 

Erdbeere (Tiefkühlware) 

0,7 kg 

Feigen  

0,9 kg 

 

 

SÜSSES

 

Zucker 

0,6 kg 

Honig 

1,9 kg 

 

 

 

Wenn wir uns darüber klar werden, an welchen Stellen wir CO2 einsparen/verbrauchen, können wir gezielter die Klima-Ungerechtigkeiten bremsen. Natürlich sollten wir weiterhin darauf achten, dass wir uns auch gesund ernähren.

Ein Highlight im Speiseplan darf auch ein echt gutes Fleisch sein. Damit ist in dem Fall Fleisch von beispielsweise Rindern gemeint, die in der Landschaftspflege und für den Naturschutz ihren wichtigen Beitrag leisten. Der LBV hat solche Beweidungsprojekte:

Und ein besonders guter Trick CO2 zu sparen, ist es, nur soviel einzukaufen, wie ihr auch gut verwerten könnt. Es sollte also nichts im Müll landen.