Die Familie der Hasen

Der Feldhase (Lepus europaeus) kommt in ganz Europa vor. Er bevorzugt offene Landschaften mit warm-trockenem Klima. Deshalb besiedelt er in Deutschland vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen. Er kommt auch in bewaldeten und höheren Lagen vor, allerdings in geringerer Dichte.

Als Fluchttier braucht der Feldhase lange, kräftige Hinterbeine, mit denen er schnell beschleunigen kann, um bei Gefahr fliehen zu können.

Bei Einbruch der Dämmerung wird der Feldhase aktiv und geht auf Nahrungssuche. Er ernährt sich vegetarisch von Gras, Kohl, Blättern, Gemüse, Früchten und Rinde. Tagsüber hockt er in geschützten Mulden (häufig gräbt er solche “Sassen” zwischen Ackerfurchen). Durch sein ausgezeichnetes Gehör kann der Feldhase Gefahren frühzeitig wahrnehmen. Auch sein Geruchssinn ist sehr gut ausgeprägt. Kommt ihm ein Feind zu nah ergreift er die Flucht.

Der Feldhase lebt das Jahr über als Einzelgänger. Zu Beginn der Fortpflanzungszeit von Januar bis März kann man auf Acker- und Grünlandflächen aber häufiger mehrere Hasen und Häsinnen zusammen antreffen. Dann tragen die Männchen Kämpfe um das Weibchen aus, dabei jagen sie sich und “boxen”, schlagen also mit den Vorderpfoten aufeinander ein. Teils beteiligen sich die Häsinnen, um die Berührungssperre der Einzelgänger zu überwinden. Dann lassen sie sich auch tagsüber gut beobachten. Nach einer Tragzeit von rund sechs Wochen werden zwischen Februar und August bis zu viermal Junge geboren. Die Häsin kann dabei Embryonen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien austragen. Die frisch geborenen Junghasen wiegen 100-150g. Sie werden behaart und sehend geboren. Als Nestflüchter leben die Junghasen allein, aber nicht verlassen und sollten von Menschen weder angefasst, noch mitgenommen werden. Die Häsin kommt nur etwas zweimal am Tag zum Säugen.

 

Feldhase ist gefährdete Tierart

Die Anzahl der Feldhasen ist seit den 80er Jahren drastisch zurückgegangen. Das liegt vor allem an der hochintensiven Landwirtschaft, die eine, dem Feldhasen zu karge, Natur bildet. Aber auch an der abnehmenden Vielfalt der Ackerbaufrüchte, die eine unzulängliche Nahrungsgrundlage als Folge hat. Außerdem reduzieren Pestizide die Anzahl natürlicher Beikräuter, von denen sich der Feldhase ernährt.

Zur Erholung der Feldhasen-Bestände braucht es mehr Flächen, auf denen darauf geachtet wird, dass ökologische Ausgleichsflächen zur Förderung der Biodiversität vorhanden sind, Tiere im Freiland mit Auslauf gehalten werden oder weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Auch Brachflächen, auf denen sich Wildkräuter ansiedeln sind Feldhasen dienlich. Auch kann jeder Wildblumen auf Weg- und Feldrändern säen, um das Nahrungsangebot zu verbessern. Außerdem kann sich jeder dafür auch in der Gemeinde stark machen.

 

Da der Feldhase mittlerweile bundesweit auf der Liste der gefährdeten Tierarten steht, sollte von einer Bejagung abgesehen und der Feldhase ganzjährig geschont werden.

 

Was hat der Hase eigentlich mit Ostern zu tun?

Ostern steht im religiösen Sinn für das beginnende Leben. Dieses entsteht im Frühling, wenn alles nach dem Winter wieder grünt und blüht. Zu dieser Zeit hoppeln auch viele Hasen über die Felder. Da sowohl Ostern als auch der Hase für neues Lebens stehen, wurde der Hase zum Symbol der christlichen Feiertage.

Ostara - eine Geschichte aus Wales

Jedes Kind weiß, dass an Ostern ein Hase seine bunten Eier in die Nester legt. Ist es die Magie der Osternacht, die bewirkt, dass ein Hase vermag, was sonst nur Vögel können? Wie es wohl dazu kam? Lauscht der folgenden Geschichte aus Wales, um zu hören, wie es vielleicht gewesen sein könnte.

Ostara Geschichte.m4a
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