Meist im Juni sind mit den Kirschen die ersten typischen Früchte von Streuobstwiesen reif. Mehr über das beliebte süße (oder saure) Steinobst erzählen wir euch hier. In diesem Artikel wollen wir euch einen kleinen Überblick geben, wie ihr legal an das Obst von Streuobstwiesen kommt. Viele
der Bäume stehen frei zugänglich in der Landschaft rum. Wenn kein Zaun drum herum ist, kann man sich doch einfach bedienen, oder? Die Antwort ist ganz klar: Nein, leider darf man das nicht. Auch
wenn Streuobstwiesen in der Regel nicht eingezäunt sind – allein schon, um Wildtiere nicht zu stören – haben sie immer eine*n Besitzer*in und nur diese*r entscheidet, ob ihr das Obst
ernten dürft oder nicht. Wenn ihr also keine ausdrückliche Erlaubnis habt, lasst das Obst bitte hängen oder liegen. Denn diese Regelung gilt auch für Fallobst.
Es gibt aber zwei Wege, die sich immer mehr verbreiten, um herauszufinden, wo ihr Obst von Streuobstwiesen ernten dürft.
Mithilfe der mundraub-Karte auf der Website oder in der dazu gehörigen App könnt ihr ganz leicht öffentlich
zugängliche Obstbäume aufspüren oder selbst eintragen. Beim Nutzen und Eintragen gibt es einige mundraub-Regeln zu beachten, die ihr hier finden könnt.
Das Prinzip ist ganz einfach: Obstbaumbesitzer*innen kennzeichnen ihre Bäume, die sie nicht abernten, mit einem gelben Band und signalisieren euch damit: Hier darf geerntet werden – und zwar
kostenlos und ohne Rücksprache für den Eigenbedarf. Die Aktion startete 2020 in Esslingen und wurde inzwischen von vielen Gemeinden deutschlandweit übernommen. Schaut euch mal in eurer Umgebung
um – jetzt zur Kirschenzeit oder spätestens im Herbst entdeckt ihr sicher das ein oder andere gelbe Band und könnt loslegen.
Wenn ihr in eurer Umgebung keine Möglichkeit findet, an das frische Obst zu gelangen, haben wir trotzdem noch eine Idee für euch: Unterstützt regionale Streuobstwiesen, indem ihr ihre Produkte
kauft. In unserem PDF findet ihr eine kleine Zusammenstellung mit ein paar der Unternehmen, die wir Naturschwärmer euch ganz besonders empfehlen können. Natürlich ist die Liste bei Weitem nicht
vollständig, denn glücklicherweise es gibt viele (kleine) Initiativen, die wertvolle Arbeit leisten. Seht unsere Übersicht daher auch als Anregung, euch in eurer Region mal umzuhören. Euer
Top-Favorit ist nicht dabei? Schreibt uns gerne eine Email, einen Eintrag ins Gästebuch oder eine Message auf Instagram oder
facebook und wir ergänzen die Liste.