Der Große Brachvogel (lat. Numenius arquata) ist der vielleicht auffälligste Bewohner von Feuchtwiesen. Sein unverkennbares Markenzeichen ist der lange gekrümmte Schnabel. Dieser
kann 10 bis 15 cm lang werden. Das ist so, als hätte ein Erwachsener eine ungefähr 30 cm lange Nase.
Ursprünglich verbrachte der Große Brachvogel seine Tage gern in moorigen Gebieten, wo er wunderbar mit seinem langen Schnabel z. B. nach Regenwürmern, Schnecken, Käfern oder Heuschrecken stochern
konnte. Das macht er heutzutage zwar immer noch, nur musste er dafür weitestgehend in ausgedehnte, feucht-nasse Wiesengebiete ohne dichten Heckenbewuchs umziehen. Denn Moore sind inzwischen –
nach starkem Eingriff durch Menschenhand – nur noch selten zu finden.
Große Brachvögel leben verstreut von Westeuropa bis Ostsibirien – aber nur, solange es ihnen dort auch warm genug ist und sie genug Futter finden. Wenn es bei uns kalt wird, zieht er nach
Südspanien oder weiter nach Nordwestafrika, um dort der kalten Jahreszeit zu entfliehen.
Sobald er aus dem „Urlaub“ zurück ist, beginnt zwischen März und April die Brutzeit. Nun legt das Weibchen meist vier unauffällig grün-bräunliche Eier in ein Nest am Boden. Nach etwa einem Monat
schlüpfen die Küken. Nach weiteren 40 Tagen sind sie flügge. Doch selbst bei bis zu drei Nachgelegen schaffen es längst nicht alle Küken, das Erwachsenenalter zu erreichen. Bis zu 20 Jahre alt
kann ein Tier sonst werden – würden in jungen Jahren nicht so viele verschiedenen Gefahren lauern.
Oftmals überleben in einem Jahr nicht einmal genug Jungvögel, um die Population aufrechtzuerhalten. In den letzten Jahren hat die Anzahl an Großen Brachvögeln so massiv abgenommen, dass er
inzwischen als stark bedroht gilt.
Für unser Interview haben wir mit dem Gebietsbetreuer Tobi gesprochen und ihn gefragt, was man alles zum Schutz dieser besonderen Vögel tun kann.