Um die 100 Luchse leben mittlerweile wieder in Bayern – aber nicht allen Menschen gefällt das. Obwohl Luchse durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, die Berner Konvention und das
Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt sind, fallen sie immer wieder illegalen Nachstellungen durch Menschen zum Opfer. Bekannte Beispiele sind etwa die Luchsin Tessa,
die 2012 im Landkreis Regen mit dem verbotenen Kontaktgift Carbofuran vergiftet wurde oder die Luchse Leo und Leonie, deren abgetrennte Vorderpfoten 2015 im Landkreis Cham in der
Nähe einer Fotofalle platziert wurden.
Der LBV setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Luchse in ihre angestammten Gebiete zurückkehren können. Er engagiert sich im Netzwerk „Große Beutegreifer“, hat den
sogenannten Luchs-Managementplan mit entwickelt und beteiligt sich an dem Ausgleichsfonds, durch den Schäden an Nutztieren, die nachweislich durch den Luchs
verursacht worden sind, finanziell ausgeglichen werden. Um kriminellen Handlungen gegenüber Luchsen und anderen Wildtieren gezielter entgegenwirken zu können, wurde gemeinsam mit der
Gregor-Louisoder-Umweltstiftung das Projekt „Tatort Natur“ ins Leben gerufen. Nicht zuletzt spielt der Luchs auch in der Umweltbildung eine Rolle, wo Kinder,
Jugendliche und Erwachsene mit sachlichem Hintergrundwissen und viel Spiel- und Anschauungsmaterial die Katze mit den Pinselohren kennenlernen können.
Der Bayerische und der Oberpfälzer Wald bieten für den Luchs geeignete Lebensräume. Ob er wirklich zurückkehrt und bleibt, hängt davon ab, ob wir Menschen ihm eine Chance
geben.