Vor 100 Jahren gab es keinen Supermarkt um die Ecke, wo man sich schnell mal eindecken konnte. Zur Jahrhundertwende gab es schon „Weck“- Gläsern, Einkochtöpfe, Dampfentsafter, Kochkisten,
obwohl man noch mit Holzfeuer kochte, weder Spülmaschine, Mixer, Thermomix oder Schnellkochtopf hatte.
Um 1900 konservierte auf Vorrat, um gewappnet vor überraschenden Familienfeiern zu sein, später, in Krisenzeiten der Weimarer Republik und der Kriegs- und Nachkriegszeit mehr aus Gründen der Not
und des Nahrungsmangels. Selbstversorgung , „Hamstern“, Tauschen waren Strategien, um gewappnet zu sein für die „Schlechte Zeit“. Ab den 1930 ern wurden erstmals Kochbücher und
Hauswirtschaftskurse für „einfache Mädchen vom Lande“ angeboten, um diesen eine berufliche Perspektive (als Dienstmagd, Hauswirtschafterin) zu bieten oder sie gezielt in ihre „Hausfrauenrolle am
Herd“ zu lenken.
Interessant sind auch heute noch die Methoden (die sich z.T. nicht viel geändert haben), die Rezepte zur Selbstversorgung, die wieder an Aktualität gewinnen, weil sie wieder „in“ werden
(Fermentieren, Kochkiste, Wildkräuterrezepte) oder weil sie sich weltweit durchgesetzt haben (z.B. Ketchup) - obwohl sich unsere Gesellschaft, Lebensstile, Herausforderungen und Politik in dieser
Spanne stark verändert haben.
Guter Geschmack und kulinarische Kreativität sind eben zeitlos!