Hecken im Porträt: die Dornenhecke

Foto: Matthieu Debailleul
Foto: Matthieu Debailleul

Erste archäologische Hinweise lassen darauf schließen, dass bereits vor 6000 Jahren Menschen ihre Ackerflächen mit Hecken umpflanzten. Häufig dienten sie auch als Windschutz. Sie waren wichtige Lieferanten von Laubfutter, Holz und Nahrungsmittel, hatten aber auch Verteidigungsfunktion, denn dichte dornig-stachelige Hecken waren für Raubtiere und Angreifer oft undurchdringbar. Typische Sträucher der Dornenhecken waren Weißdorn, Heckenrose, Schlehe und Berberitze.

Heckenlandschaften wie diese sind heute selten geworden.

 

Seit dem letzten Jahrhundert sind Hecken bei uns zunehmend seltener geworden und ab den 1950er Jahren wurden viele von ihnen gerodet, um landwirtschaftliche Flächen effektiver bearbeiten zu können.

Dornengehölze als Schutzwall und zur Abgrenzung von Weideland wurden durch Stacheldraht und Elektrozäune ersetzt. Beliebter sind Hecken dagegen im Privatbereich zur Umgrenzung von Gartengrundstücken. Sie dienen dann vor allem dem Sicht- und Lärmschutz.

 

Übrigens: Mit Dornen/Stacheln bewehrte Sträucher sind ein sehr wichtiger Brutplatz für viele Vogelarten, die zwischen den Stacheln und Dornen Schutz vor Katzen und anderen Feinden finden. Kennt ihr den Unterschied zwischen Dornen und Stacheln? Dornen sind Auswüchse des Marks eines Gehölztriebes. Sie entspringen dem verholzten Teil der Pflanze, sind fest mit dem Leitbündelsystem verbunden und im Grunde umgewandelte Pflanzenteile wie kleine Seitentriebe, die statt mit Blättern und Blüten als Spitze enden. Dornen lassen sich daher nicht so einfach abbrechen. Stacheln sind Auswüchse aus der Rinde eines Gehölztriebes und lassen sich daher ohne gröbere Verletzung der Pflanze abbrechen.

Foto: Robert Kohlmann
Foto: Robert Kohlmann