Klimafasten - Nachhaltigkeit im Alltag

Jedes Jahr zwischen Fasching und Ostern heißt es für viele Menschen: Fastenzeit. Bei vielen Familien hat es sich eingebürgert, in dieser Zeit auf etwas zu verzichten, das ansonsten fest zum gewohnten Alltag gehört. Oftmals sind es Luxusprodukte, viele verzichten dabei auf Genussmittel wie Fleisch, Alkohol oder Süßigkeiten.

Doch wie wäre es damit, die Fastenzeit mal unter den Aspekt des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit zu stellen? Probiert das Klimafasten doch mal aus. Ihr könnt dieses Projekt natürlich nach Belieben verlängern, verschieben oder zu einem beliebigen Zeitpunkt im Jahr durchführen - niemand ist an religiös konnotierte Zeiträume gebunden beim Klimaschutz.

Um erfolgreich „Klima“ zu fasten, kann es euch helfen, folgende Fragen zu beantworten:

  • Welcher Aspekt meines Konsumverhaltens hat Auswirkungen auf das Klima?
  • Auf was kann ich leicht verzichten?
  • Was wird mir schwerfallen?
  • Wen kann ich noch motivieren mitzumachen?

Um euch den Start leichter zu machen, haben wir einige Möglichkeiten für die Klima-Fastenzeit aufgezeigt, die ihr gerne nachmachen könnt. Natürlich könnt ihr auch mehrere Vorschläge kombinieren oder abwandeln, so dass es für euch und eure Familie passt.

 

Woche 1: Auto fasten. Erledigt eure Einkäufe zu Fuß oder mit dem (Lasten-)Rad, bringt die Kinder mit dem ÖPNV in die Kita und macht den Wochenendausflug mit dem Zug. Auch wenn der Verzicht auf das Auto oft mit einem größeren Planungsaufwand einhergeht und auch mehr Zeit kosten kann, lohnt es sich. Denn der Verkehr ist ein großer Treiber des Klimawandels. Besonders im Februar ist es natürlich eine echte Herausforderung, wenn es kalt und dunkel ist. Aber wenn ihr einmal damit angefangen habt, werdet ihr sehen, wie entspannt der Autoverzicht sein kann, wenn ihr euch nicht im Stau oder mit der Parkplatzsuche herumschlagen müsst.

 

Woche 2: Vegane Ernährung. Schafft ihr es, eine Woche bewusst auf tierische Produkte zu verzichten? Damit schafft ihr nicht nur Abhilfe gegen Massentierhaltung, sondern könnt eure ernährungsbedingen Emissionen um ca. zwei dritten senken. Achtet dabei auch auf Regionalität und Saisonalität. Ein Besuch auf dem Wochenmarkt

 

Woche 3: Nichts kaufen, was ihr nicht braucht. In dieser Woche wollen wir den Fokus auf Konsum legen. Versucht, nur zu kaufen, was ihr wirklich braucht. Und wenn ihr eine Neuanschaffung tätigen müsst, versucht, diese im Second-Hand Laden oder über Ebay Kleinanzeigen abzuwickeln, um Gebrauchten noch eine zweite Chance zu geben.

 

Woche 4: Do It Yourself. Selbermachen anstatt kaufen. Oft gibt es für viele Dinge des täglichen Gebrauch einfach Alternativen, die man selbst herstellen kann. Dadurch spart man Transportemissionen und auch ein Großteil an Verpackungen.

 

Woche 5: Bewusst Digital. Einfach mal das Handy weglegen und Netflix ausschalten. Wusstet ihr, dass das gesamte Internet ähnliche hohe Emissionswerte hat wie der Luftverkehr? Also: wer schafft es diese Woche, das Internet in der Freizeit zu drosseln? Alternativen zur Freizeitbeschäftigung findet ihr in der Natur zur Genüge. Oder ihr spielt mal wieder ein klassisches Brettspiel.

 

Woche 6: Tauschen, verschenken, spenden! Sei ehrlich: wie viel deiner Sachen brauchst du wirklich im Alltag und was davon ist nur ein Platzhalter? Miste deinen Kleiderschrank oder deine Rumpelkammer aus und organisiere eine Tauschparty mit deinen Freunden oder für deine Nachbarschaft. Auch soziale Einrichtungen freuen sich über Kleiderspenden.  Zwar kannst du deine eigenen CO2-Emissionen dadurch nicht verringern, aber du gibst deinen Sachen dadurch eine zweite Chance und trägst indirekt zu einem ressourcenschonenden Umgang bei. Noch dazu hilfst du anderen Menschen, die weniger Geld haben, mit deiner Spende.

 

Woche 7: Langfristig Nachhaltigkeit verankern. Der Klimawandel hängt unumstritten mit unserer westlichen, konsumorientierten Lebenswirklichkeit zusammen. Darum ist es umso wichtiger, im persönlichen Alltag langfristig Nachhaltigkeit zu verankern. Deshalb frage dich in der letzten Woche: welche der Herausforderungen könntest du als dauerhafte Lösung in deinen Alltag implementieren? Welche Möglichkeiten gibt es zusätzlich, über die du beispielsweise noch nicht nachgedacht hast? Hast du dein Geld schon bei einer nachhaltigen Bank? Beziehst du dein Gemüse bei einer SoLaWi? Fliegst du in den Urlaub oder darf es auch mal eine Auszeit in der Region sein? Du findest bestimmt die richtigen Parameter für deinen nachhaltigen Lebenswandel. Und denke immer daran: Nachhaltigkeit ist kein Wettbewerb und muss sich für dich auch immer gut anfühlen.