Plastikfreie Kosmetik

Besucht man einen gängigen Drogeriemarkt, kann man das Gefühl haben, in ein Meer aus Plastik einzutauchen. Unzählige Varianten Shampoo, Duschgel, Lotions und Cremes in Plastikflaschen, -tuben und –tiegeln füllen die Regale der Drogerien. Der gängigste Kunststoff für diese Verpackungen ist Polyethylen (PE), das energieaufwändig aus Erdöl hergestellt wird. So enthält zum Beispiel eine 250 ml Shampooflasche 1,1 Liter Erdöl in Form von PE. Die Förderung von Erdöl und anderen fossilen Rohstoffen sind eine der Hauptursachen für den Klimawandel. Weil die Reserven dieser Rohstoffe begrenzt sind, fördern Ölproduzenten zunehmend Öl aus sogenannten unkonventionellen Quellen, beispielsweise den Ölsanden in Kanada. Gigantische Waldflächen werden dafür abgeholzt. Das heizt das Klima an. Denn die borealen Urwälder fungieren als große terrestrische Kohlenstoffspeicher. Weit über 50 % des erdgebundenen Kohlenstoffes sind dort gespeichert. Werden sie zerstört, entweicht der im Boden gespeicherte Kohlenstoff in die Atmosphäre. Die Entwaldung ist für 18 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich – weit mehr als beispielsweise der Transportsektor. Gravierende Umweltprobleme kommen dazu, wenn Öl in die Umwelt gelangt. Durch Unfälle, wie etwa dem Untergang der Bohrinsel „Deepwater Horizon“, werden immer wieder ganze Ökosysteme zerstört. 

 


Hinzu kommt, dass längst nicht nur Peelingprodukte Mikroplastikpartikel enthalten. Viele herkömmliche Kosmetika bestehen aus erdölbasierten Inhaltsstoffen. Diese sind nicht nur schädlich für das Klima und die Umwelt, sondern möglicherweise auch für die Gesundheit. Wer im Drogerie-Markt zu pflanzlicher Bio-Kosmetik greift, vermeidet erdölbasierte Inhaltsstoffe. Doch auch pflanzliche Rohstoffe wie Sheabutter und Avocado-Öl können unter Klimaschutzaspekten bedenklich sein. Sie kommen fast immer aus den Tropen. Ihr Anbau und ihr Transport sind mit hohen CO2-Emissionen verbunden. Die klimafreundlichste Kosmetik ist deshalb selbsthergestellt und besteht aus heimischen Rohstoffen. Als Verpackung dienen recycelte Marmeladengläschen oder andere Döschen. So wisst ihr genau, was drinsteckt und könnt die Cremes, Shampoos und Seifen individuell auf eure Bedürfnisse abstimmen. Ganz nebenbei vermeidet ihr jede Menge Müll und schützt damit Umwelt und Klima

  

Kosmetik selber machen ist gar nicht schwer. Wir haben die besten Rezepte für euch ausprobiert und stellen sie euch hier vor. Ihr habt ein Rezept ausprobiert oder stellt schon lange eure eigenen Pflegeprodukte her? Dann teilt eure Erfahrungen und Rezepte mit uns auf Instagram mit #naturschwaermer oder in unserem Gästebuch! 

Zusätzlich zu den Rezepten, die wir euch hier unten aufgereiht haben, findet ihr hier in Max' und Pauls plastikfreier Woche ein Rezept für plastikfreies Shampoo. 

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