21. Dezember

Beitrag: Umweltsünde Weihnachtsbaum?!

Alle Jahre wieder: Die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum beginnt. Symmetrisch, buschig, grün und nachhaltig?

Warum man beim Weihnachtsbaumkauf durchaus auf Nachhaltigkeit achten sollte, erklären wir euch in diesem kurzen Beitrag. Zudem erfahrt ihr hier, ob euer Weihnachtsbaum ein Energiefresser ist.

 

Der Chemie-Baum im Wohnzimmer

Fast 30 Millionen Weihnachtsbäume wurden im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft. Rund 90 Prozent stammen aus heimischen Forsten. Für deren Aufzucht werden meist große Plantagen angelegt. Damit sie für unseren Geschmack schön wachsen und aussehen, werden sie in der Regel kräftig gedüngt und mit Herbiziden und Pestiziden gespritzt. Das schadet dem Wald, dem Grundwasser und uns Menschen.

Deshalb empfiehlt unter anderem der WWF umweltfreundliche Alternativen – allen voran den ökologisch zertifizierten Weihnachtsbaum.

Woran erkenne ich einen Öko-Weihnachtsbaum?

Am Siegel für ökologischen Landbau wie Bioland oder am Siegel für ökologisch ausgerichteten Waldbau wie Naturland oder FSC (Forest Stewardship Council).

Weihnachtsbäume mit solch einem Siegel werden ohne Pestizide angebaut. Von Aufwuchs freigehalten werden sie entweder mechanisch oder durch Schafbeweidung. Die Ausscheidungen der Tiere sorgen für extra Naturdünger. Zudem überleben im Ökoanbau nützliche Insekten, die einen Totalverlust durch Schädlingsbefall wie in einem konventionellen Betrieb verhindern können. Darüber hinaus wird auf Mineraldüngung oder Entwässerung verzichtet.

Das heißt: Bei der Aufzucht ökologisch zertifizierter Weihnachtsbäume wird möglichst wenig in den Naturhaushalt eingegriffen. So ein Öko-Weihnachtsbaum ist daher ein deutliches Zeichen für den Umweltschutz – und verbannt zugleich Gifte aus dem eigenen Wohnzimmer.

Wo es diese Bäume gibt, könnt ihr ganz einfach hier nachschauen.


Wir waren in einem solchen Waldstück unterwegs, in dem man sich jedes Jahr unter Aufsicht des Försters seinen Baum selbst schlagen darf. Ihr könnt einen kompletten 360°-Blick des Waldstücks vornehmen, indem ihr einfach mit der Maus das Bild nach rechts oder nach links zieht.

Was ist die zweitbeste Alternative?

Zwar hat das Angebot an Weihnachtsbäumen aus ökologischem Landbau oder ökologischer Waldnutzung deutlich zugenommen, doch in manchen Regionen Deutschlands bleibt es weiterhin schwierig, einen zertifizierten Öko-Weihnachtsbaum zu finden. Wer dazu weit fahren müsste, für den ist die Wahl eines Baumes aus der Region eine Alternative. Besonders empfehlenswert sind heimischen Fichten, Kiefern oder Tannen vom nächstgelegenen Forstamt. Das spart Transportwege. Oft wachsen sie auf sogenannten Sonderflächen unter Strom- oder auf Leitungstrassen, wo sie sowieso früher oder später gefällt werden müssen. Gerade dort werden sie häufig zum Selbersägen freigegeben – noch ein Pluspunkt für die eigene Ökobilanz.


Mieten statt Kaufen

In Großstädten gibt es immer häufiger die Möglichkeiten sich einen Weihnachtsbaum über die Feiertage im Topf zu mieten. Dieser wird geliefert, abgeholt und wieder eingepflanzt. Leider sind die Angebote noch begrenzt. Wer sich für diese Alternative interessiert findet unter hier einen informationsreichen Artikel.

 

 

Quellen: WWF, Robin Wood, Utopia