8. Dezember

Beitrag: Regenwald im Plätzchen?!

Außen ist es kalt geworden. Neben eurer dampfenden Tasse Tee liegt vielleicht jetzt schon das ein oder andere Plätzchen. Kaum vorstellbar wie sich in der süßen Knabberei ein Stück Regenwald verstecken soll, oder?

 

Tatsächlich lässt sich in den Supermarkt-Plätzchen eine Zutat finden, die ihren Ursprung in den warmen Tropen hat: Palmöl bzw. Palmfett. Wer daheim selbst Spekulatius, Butterplätzchen, Vanillekipferl und Co. backt, verwendet dafür meist Butter oder Margarine. Das ist der Industrie zu teuer und so wird das Palmöl bevorzugt, obwohl das tropische Pflanzenfett ökologisch bedenklich ist.

Problematisch für Mensch und Natur

Mittlerweile erstreckt sich der Anbau weltweit auf eine Fläche von etwa 19 Millionen Hektar, rund um den Äquator in artenreichen Regionen, wie Indonesien und Malaysia. Für neue Plantagen werden weiterhin zahlreiche Hektar Regenwald gerodet. Mit der global steigenden Nachfrage wachsen auch die ökologischen und sozialen Probleme. Bedrohte Tierarten verlieren ihren Lebensraum oder ihre natürlichen Habitate werden durch Rodungsschneisen stark verkleinert. Gleichzeitig ist die Palmölproduktion und das Betreiben von entsprechenden Plantagen für viele Menschen die einzige Einnahmequelle und die  Bauern vor Ort sind auf den Anbau angewiesen.

Palmöl Baum
Palmöl Baum

Palmöl JA oder NEIN?

Fakt ist, dass sich nicht nur der Palmölanbau ändern und den Menschen eine alternative, nachhaltige Lebensgrundlage gegebene werden muss, sondern auch unser Konsum. Dabei geht es nicht um einen Boykott von Palmöl, sondern um einen bewussteren Konsum von Süß- und Knabberwaren, Fertiggerichten und Fleisch. Weniger ist mehr. Denn ein unkritischer Austausch von Palmöl durch andere Pflanzenöle löst die Probleme nicht, sondern verlagert und verschlimmert sie nur.  Denn auch andere Pflanzenöle benötigen Fläche – und zwar mehr als Palmöl. Egal ob Palmöl, Kokosöl, Raps- oder Sonnenblumenöl, es führt kein Weg daran vorbei, den Anbau umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten.

 

 

Tipps für ein palmölfreies Weihnachtsfest

  • Schaut doch mal beim Einkaufen genau auf die Zutatenliste. Übrigens: Kekse ohne Palmfett sind nicht zwingend teurer als Gebäck ohne.
  • Achtet auf Bio-, Fairtrade-Label. Lest hier auch nochmal unseren Bericht von letzter Woche über faire Schoko-Nikoläuse. Wir haben hier die wichtigsten Fair-Trade Label erklärt.
  • Klar ist: Selber backen ist die beste Alternative und macht am meisten Spaß!

Quellen:  ÖkotestWWF

 

Noch keine Ideen für Plätzchen oder keine Lust auf immer die gleichen Leckereien?

Dann schaut doch nochmal hinter Türchen Nr. 7, dort findet ihr einen großen „Rezepte-Topf“, aus dem ihr euer Lieblingsrezept nachbacken könnt.

 

 

Zeigt uns unbedingt eure Ergebnisse, wenn ihr die Rezepte ausprobiert habt. Schickt uns eure Plätzchen-Bilder per Mail oder Instagram! Wir veröffentlichen die leckersten Schnappschüsse.