Nachhaltiges Silvester

Jedes Jahr werden in Deutschland Unmengen an Geld in die Luft geschossen, 2019 waren es um die 133 Millionen Euro. Der ganze Lichterspaß ist aber nicht nur teuer, sondern auch umweltschädlich, es kommt zu Verletzungen und viel Müll.

Die große Problematik ist der Feinstaub, der durch das Abfeuern in die Luft ausgestoßen wird. Das Umweltbundesamt maß 4.500 Tonnen an Silvester, das sind 15% mehr als die beim Straßenverkehr produzierte Menge jährlich. Der Staub wird vor allem für Menschen und Tiere zur Belastung. Er setzt sich in den Atemwegen fest und begünstigt jedes Jahr eine große Zahl an Lungenerkrankungen und Todesfällen (aber nicht nur durch die Silvesternacht).

 

Der Lärm dabei, der typisch für den Jahreswechsel ist, erfreut zwar uns Menschen, aber nicht die umliegenden Tiere. Haustiere werden verängstigt und Vögel prallen desorientiert gegen Fenster. Viele Tiere flüchten und finden dann nicht mehr zurück zu ihrem Bau.

 

Zu beachten sind auch die Bedingungen bei der Herstellung der Feuerwerkskörper. Diese werden in ärmeren Ländern, wie Indien, produziert. Der Zustand in den Fabriken ist miserabel. Die Menschen haben kein Geld für Schutzausrüstung, sie atmen den Staub jeden Tag ein und kommen in direkten Kontakt mit ätzenden Mitteln. Die Krankheits- und Todesrate ist dort deshalb sehr hoch, unter anderem wegen der Unfälle durch Explosionen.

 

Dieses Jahr hat sich das Feuerwerk aufgrund der beschlossenen Corona-Maßnahmen erübrigt.

Dennoch solltet ihr euch für die nächsten Jahre überlegen, ob ihr euer Silvester nicht anders gestalten wollt. Und ganz muss auf Feuerwerk sowieso nicht verzichtet werden. Wenn ihr euch ein zentrales Feuerwerk in eurer Stadt oder Gemeinde anschaut ist das bereits nachhaltiger, als wenn jeder ein eigenes hat. Einige Orte überlegen sogar eine Lasershow zu veranstalten, was natürlich noch umweltfreundlicher wäre!

Welche Alternativen gibt es neben dem Feuerwerk noch, um Silvester nachhaltiger, aber trotzdem traditionell stattfinden zu lassen?

Eine beliebte Tradition ist Bleigießen. Die Dämpfe, die dabei aber entstehen schädigen das zentrale Nervensystem. Versucht es doch diesmal einfach mit Wachs aus Kerzenresten, das klappt ebenfalls. Heißes Wachs erstarrt in kaltem Wasser wie Blei und das Ergebnis kann anschließend genauso interpretiert werden.

 

Eure Zukunft könnt ihr euch durch das Gummibärchenorakel sagen lassen. Dazu muss man einfach 5 Bärchen aus der Tüte ziehen und sich die Reihenfolge merken. Es gibt online mittlerweile Seiten zur Auswertung der Ergebnisse (z.B. bei Gummibaerchen-Orakel). Dafür könnt ihr am besten vegetarischen oder veganen Weingummi benutzen.

 

Wenn wir uns das Silvestermenü anschauen ist die Tradition „Raclette“ gar nicht so verkehrt. Verwendet einfach was ihr noch im Kühlschrank habt und versucht vielleicht auf Fleisch zu verzichten oder Fleisch aus artgerechter Tierhaltung zu kaufen, wenn ihr das nicht ohnehin schon tut. Da bei Raclette der Käse eigentlich nicht fehlen darf, ihr aber vegan seid, haben wir dafür auch eine Variante ohne tierische Produkte. Flüssigen Käse macht ihr so: Kocht Cashewkerne, Kartoffel und Karotten, püriert das Ganze und gebt Gewürze hinzu. Hefeflocken verleihen dem Mix den ausschlaggebenden käsigen Geschmack.

 

Das heißt für die nächsten bevorstehenden Jahre: Feiert euer individuelles, nachhaltiges Silvester und tut der Umwelt etwas Gutes.