Frosteinbruch und rutschige Gehwege?

Warum Streusalz schadet und welche umweltverträglichen Alternativen es gibt

Im Winter von A nach B zu gelangen kann manchmal ganz schön gefährlich sein. Häufig über Nacht verwandeln sich Straßen und Gehwege zu rutschigen Schlitterpisten. Um schwerwiegende Unfälle zu vermeiden, sollten Gehwege bei Eis und Glätte gestreut werden. In Deutschland gibt es daher auch eine Räum- und Streupflicht: Hauseigentümer und Mieter müssen dafür sorgen, dass angrenzende öffentliche Gehwege frei von Schnee und Eis bleiben. Nach wie vor greifen dabei viele zu Streusalz. Doch auch wenn es sich um die einzige Methode handelt, die das Eis wirklich zum Schmelzen bringt, sollte der Umwelt zuliebe darauf verzichtet werden. Daher verbieten zahlreiche Kommunen den Einsatz von Streusalz im privaten Bereich. Letzten Winter haben wir euch bereits von einem innovativen Weg in Bayern berichtet, bei dem Gurkenwasser statt Streusalz zum Einsatz kommt (lest hier mehr). Zwar handelt es sich hierbei um eine nachhaltigere Alternative zu Streusalz, dennoch gelangt weiterhin Salz in den Boden. 

Aber warum schadet Salz der Umwelt eigentlich?

Streusalz hat in vielerlei Hinsicht negative Auswirkungen auf die Natur: Über den Boden gelangt das Salz in die Pflanzen und verändert ihren Nährstoffhaushalt. Als Folge vertrocknen die Pflanzen nach und nach trotz ausreichender Niederschläge. Auch Tiere erleiden Schäden: Bei vielen Wild- und Haustieren entzünden sich durch das Streusalz die Pfoten, außerdem nehmen sie infolgedessen erhöhte Salzmengen auf, was ihrem Organismus schaden kann. Streusalz trägt außerdem zu einer Versalzung des Grundwassers bei. Neben diesen ökologischen Folgen verursacht Streusalz zusätzlich auch ökonomische Schäden wie die Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen. 


Was sind umweltfreundliche Alternativen?

Anstelle von Streusalz können abstumpfende Mittel wie Sand, Kies zum Einsatz kommen. Sie lassen das Eis zwar nicht schmelzen, stumpfen glatte Wege aber sicher ab und schonen dabei Bäume und andere Pflanzen am Wegesrand. Ein weiterer Vorteil im Sinne der Nachhaltigkeit ist außerdem, dass man sie nach dem Abtauen einfach zusammenfegen und beim nächsten Frost wiederverwenden kann.

Besonders gut weg kommt in punkto Nachhaltigkeit und Rutschfestigkeit grobkörniger Sand und Lava-Streugut. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet Streuprodukte mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“.

 

Tipp: Bei Schneefall kann man durch frühzeitiges Räumen, wenn der Schnee sich noch leicht lockern und wegräumen lässt, den Einsatz von Streumitteln oft vermeiden.

 

Ihr möchtet den Einfluss von Salz auf das Pflanzenwachstum selbst ausprobieren? Hier findet ihr ein einfaches Experiment dazu.