Igel im Winter

Igel halten etwa fünf Monate Winterschlaf, um die nahrungsarme Zeit zu überbrücken. Dies dauert von November bis Ende März. Abnehmende Tageslänge, Kälte, Luftdruck, veränderter Insulinspiegel sind Auslöser für den Winterschlaf. Der Körper läuft auf „Sparflamme“. Die Körpertemperatur sinkt von 38 °C auf 5°C, das Herz schlägt nur noch 2-12 Mal pro Minute statt 200-280 mal, die Atemzüge nehmen von 50 auf 13 pro Minute ab. Der Igel lebt im Winterschlaf vom Körperfett und verliert über den Winter fast die Hälfte (40 %) seines Gewichtes.  

Der Igel baut sich für den Winter ein Überwinterungsnest, das er mit schuppenartig angeordneten Blättern wetterfest dämmt. Droht im Winter der Körper zu erfrieren, wacht der Igel auf, mobilisiert sein Fettreserven und schaltet den Körper auf „Probelauf“, um seinen Stoffwechsel wieder auf normale Werte zu bringen. 

Weibchen gehen übrigens später in den Winterschlaf, da sie nach der Jungenaufzucht länger brauchen, um sich wieder Fettreserven für den Winter anzufuttern. 

Igel beim Nestbau, Foto: pixabay
Igel beim Nestbau, Foto: pixabay

Findet man einen aktiven Igel im November, der weniger als 500 Gramm wiegt, sollte er in menschliche Obhut genommen werden, da er den Winter nicht überstehen wird. Unser LBV Igel-Ratgeber hilft euch da weiter. 

Stört man einen Igel beim Winterschlaf, z.B. indem man einen Holzstapel abbaut und sein Nest aus Versehen zerstört, sollte man den Schläfer in ein Ersatznest, das trocken gelagert und mit Nistmaterial gepolstert ist, umbetten. Der Aufwachvorgang dauert bis zu 12 Stunden und wäre für den Igel tödlich, wenn er dabei seine Fettreserven vollends aufbraucht. 

Ein naturnaher Garten hilft dem Igel, im Frühjahr schnell wieder sein Gewicht durch den gedeckten Futtertisch unter Laub-, Kompost und Asthaufen aufzustocken. 

Mehr Infos zum Igel gibt es unter www.igel-in-bayern.de