Wusstet ihr...? Spannende Fakten rund um Tiere im Winter

…dass der Igel eine besondere Technik hat, um sein Winternest frost- und regensicher zu machen?

Er sammelt Blätter und dreht sich im Nestinneren im Kreis. Dadurch verhaken sich die Blätter am Stachelkleid und richten sich schuppenförmig in eine Richtung aus. Dadurch wird das Igelnest super gedämmt und wassersfest, wie ein Schindeldach mit überlappenden Dachziegeln.

 

…dass der Fichtenkreuzschnabel der einzige einheimische Vogel ist, der bereits im Winter (Dezember) mit der Brut beginnt?

Er ernährt sich von Samen der Nadelbäume (überwiegend Fichte und Tanne), im Sommer auch von Insekten. Die Fichtensamen werden im Oktober reif und keimen im Frühjahr. Er brütet daher in einer Zeit, in der die meisten Baumsamen verfügbar sind. Selbst Minustemperaturen von -35 ^C sind für die Vogelbrut kein Problem, sie werden im Nest durch die Altvögel warm gehalten („gehudert“).

 

…dass vergessliche Eichhörnchen die besten Baumpflanzer sind?

Eichhörnchen, die im Winter ihr Nahrungsdepot mit Nüssen nicht mehr finden, pflanzen so nebenbei einen Baum. Die vergessene Nuss treibt im Frühjahr aus und wird zu einem Bäumchen. Das passiert übrigens auch Eichelhähern, die einen Baumsamen für sich verstecken, aber nicht in so großem Umfang.

Für Heckenpflanzen erledigen das Vögel: Sie fressen die Heckenfrüchte samt Samen, und scheiden den unverdauten Samen wieder aus. Oft benötigt der Samen die Darmpassage oder Frost, um überhaupt keimen zu können. Die Vögel „kacken“ sozusagen eine Hecke in die Landschaft.

 

…dass der Siebenschläfer nicht 7 Monate lang Winterschlaf hält?

Angeblich erhielt er seinen Namen wegen seines sieben Monate dauernden Winterschlafs. Das trifft aber nicht immer zu:

Verbringt der Siebenschläfer in seiner frostgeschützten Erdhöhle den Winterschlaf, dauert der Winterschlaf von September bis Anfang  Mai, also 8 Monate. Verbringt er den Winterschlaf in einer besser gedämmten Umgebung, z.B. bei uns im Haus unterm Dach, in der Zwischendecke oder im Nistkasten, ist der Winterschlaf wesentlich kürzer und dauert nur 5-6 Monate.

 

…dass die Raupe des Wiesenknopf-Ameisenbläulings im Ameisenbau überwintert?

Die Schmetterlingsraupe imitiert den Nestduft von Ameisen. Die Knotenameisen halten die Raupe für eigene Brut und tragen die Raupe im Spätsommer in ihr Nest unter der Erde. Dort überwintert die Raupe und ernährt sich bis zur Verpuppung im Frühjahr von Ameiseneiern und – larven. Ein erfolgreicher Trickbetrüger und Schmarotzer.

 

… dass der Dachs eine biologische Heizung für den Winter in seinen Dachsbau einbaut?

Der Dachs trägt in seinen Dachsbau, der mehrere Gänge und Stockwerke hat und bis zu 5 m unter der Erde liegt, nicht nur Polstermaterial für seine Winterruhe ein. Er legt auch eine zusätzliche Kammer mit Pflanzenteilen an, die verrotten und dabei Wärme produzieren. Diese Wärme wird durch ein ausgeklügeltes Gangsystem im Bau verteilt. Eine Bio-Heizung, ähnlich wie beim Komposthaufen.