Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Die Ziele zur nachhaltigen Entwicklung fassen zusammen, auf was es in den nächsten Jahren ankommen wird. Die Städte und Gemeinden sollen nachhaltig sein. 

  • Was ist unter einer nachhaltigen Stadt oder Gemeinde eigentlich zu verstehen? 

Die Städte und Siedlungen sollen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestaltet sein. 

  • Warum? 

In der Stadt kommt eine bunte Schar an unterschiedlichen Menschen zusammen. Die Menschen suchen in der Stadt die vielfältigen Möglichkeiten. Und die Anzahl der Menschen, die in Städten lebt, steigt in Deutschland, wie auch weltweit immer mehr. 

Das bringt natürlich viele Herausforderungen mit sich. Die Menschen brauchen Platz zum Leben. Sie brauchen Platz fürs Wohnen, für Firmen, Geschäfte, Verkehr, Schulen, Krankenhäuser, Müllentsorgung, …. So ist es besonders wichtig, dass die Stadtplanung und das Stadtmanagement gut funktionieren. 

Doch auch auf dem Land stehen Veränderungen an. Heute fehlt es dort oft an Schulen, Ärzten, Berufsmöglichkeiten, Arbeitsplätze und weiteren Dinge. Das hat zur Folge, dass die Menschen ihre Heimat verlassen und die Dörfer leer werden. 

Hinzu kommen in der Stadt und auf dem Land die Auswirkungen des Klimawandels. Die letzten Monate haben wir selbst in Bayern einiges davon mitbekommen: Schneelawinen die Dörfer verschütten und Gebäude zum Einsturz bringen, Überschwemmungen und Trockenheit. Es ist also höchste Zeit, dass wir alle unsere Wünsche und Ideen zusammentragen, um eine sichere und glückliche Zukunft zu gestalten.  

  • Aber was ist gut?  

Das müssen die Bürger*innen, dazu zählt auch ihr, bekannt geben. Viele Menschen erhoffen sich in den Städten gute Arbeit zu finden und ihre Chance verbessern, Wohlstand zu erreichen oder zu erhalten. Trotzdem sollen nicht Land und Ressourcen belastet werden. Außerdem wünschen sich die Menschen ruhig und mit guter Luft arbeiten und wohnen zu können, gleichzeitig soll der Verkehr funktionieren.  

Andere Menschen wünschen sich, in ihrem Ort bleiben zu können. Sie wollen trotzdem die gleichen Bildungschancen, gute Ärzte und Arbeitsmöglichkeiten. Und auch dort sollen die natürlichen Flächen nicht verschwinden. 

  • Wie soll das gehen? 

Alle Menschen sollen die Chance haben, ihre Bedürfnisse und Wünschen äußern zu können. Und das gilt nicht nur für die Städte. Denn auch die Dörfer und Gemeinden müssen lebenswert für ihre Bürger*innen sein. Deshalb muss es den Menschen auch dort möglich sein, bei der Gestaltung mitmachen zu können. Es geht sogar über das Mitmachen hinaus. Die Bürger*innen können Veränderungen anstoßen und verwirklichen (das nennt man Partizipation). 

Meistens ist das einfacher, wenn sich die Menschen mit gleichen Interessen zusammenschließen und ihre Wünsche und Ziele formulieren. Sie bilden ein Netzwerk. Dazu ist es oft ratsam, noch weitere Menschen zu befragen – Menschen, die sich in Bereichen besser auskennen, die aber mit dem Thema zu tun haben. Denn das kennen wir doch alle – wir können nicht alles wissen und sind oft dankbar, wenn wir auf etwas aufmerksam gemacht werden, das wir selbst in unserer Planung übersehen hätten. (Austausch unterschiedlicher Fachgruppen).  

  • Wo gibt es Unterstützung? 

Gemeinde und Städte haben die Möglichkeit ihre Bürger*innen zu unterstützen, indem sie Strukturen schaffen, durch die Mitgestaltung möglich wird. Sie können beispielsweise einen Nachhaltigkeitsrat in den Stadtrat bringen. Der Nachhaltigkeitsrat kann die Interessen der Bewohner*innen sammeln.  

Städte und Gemeinden können dafür sorgen, dass mehr Bildung in ihrer Region angeboten wird – vor allem Bildung, die dazu ermutigt, dass sich die Städter*nnen an der Zukunftsgestaltung beteiligen. Das macht beispielsweise die Landeshauptstadt München. Sie wurde sogar dafür ausgezeichnet.

Es gibt ganz viele verschiedene Programme, in Deutschland und auf der ganzen Welt, die Städte und Gemeinden auszeichnen, wenn sie dafür sorgen, dass eine lebenswerte Zukunft entstehen kann. 

Es ist schön, wenn die Stadt oder Gemeinde Strukturen schafft, dass sich alle Menschen an der Zukunftsgestaltung beteiligen können. Trotzdem sollten wir Bürger*innen uns dafür interessieren, was in unserer Heimat passiert und bei der Gestaltung mitmachen. Denn es gibt so viele unterschiedliche Bedürfnisse – und wer nichts sagt, der wird nicht gehört.

 

Mein Wunschort

Jetzt versucht doch mal selbst, eure Wunschstadt zu planen. So könnt ihr vorgehen: 

Setzt euch doch einfach mit euren Freunden oder eurer Familie zusammen und malt gemeinsam eure Wunschheimat auf. 

Redet darüber, warum ihr euch wünscht, was ihr aufgemalt habt. Lasst erstmal alle Ideen als gut gelten. Alles was ihr euch wünscht, darf auf eure Wunschzeichnung. 

Später habt ihr Zeit zu diskutieren, ob euer Entwurf eine realistische Möglichkeit wäre. Dann könnt ihr gemeinsam überlegen, wem eure Veränderungsideen etwas nützt, wem sie schaden könnten. Stellt vielleicht solche Fragen: 

  • Ist es ein Ort, an dem alle Menschen die gleichen Chancen haben? (Mitsprache, Arbeit, Bildung, Respekt,…) 
  • Ist es ein Ort, in dem die Natur bewahrt bleibt? 
  • Ist es ein Ort, … lasst euch selbst Fragen einfallen, die ihr überprüfen könnt. 

Vielleicht findet ihr für die Ideen, die nicht ganz so gut für alle(s) sind, Lösungen, die es doch ermöglichen, die Idee nicht verwerfen zu müssen. 

Wenn euch das zu aufwändig ist, müsst ihr ja nicht gleich euer ganzes Dorf oder eure Stadt gestalten, sondern rausfinden, was eurem Ort helfen kann, noch toller zu werden. Dann lasst eurer Fantasie freien Lauf und entwickelt erstmal nur eine Idee. 

 

Und vielleicht reicht ihr eure Idee dann in der Gemeinde ein. 

 

Wir würden uns auf jeden Fall freuen, wenn ihr uns eure Ideen / Gemälde als Foto zusenden würdet 😉

 

Was könnt ihr tun?

Tu Du’s  

  • Für Schüler*innen: Fragt eure Lehrkraft, ob ihr eine Zukunftswerkstatt machen könnt. Überlegt dann mit eurer Klasse, was ihr euch für eure Stadt (Gemeinde, etc.) wünscht, um sie nachhaltiger werden zu lassen. Reicht eure Ideen und Wünsche im Rathaus ein oder bittet darum, dass eure Wünsche und Ideen – zum Beispiel im Bürgerhaus -  ausgestellt werden.  
  • In vielen Gemeinden gibt es die Möglichkeit für Kinder ein- bis zweimal im Jahr ins Rathaus zu gehen. Dort stellen sie ihre Forderungen an die Stadt. Vielleicht ist das auch in eurer Heimat möglich. Wenn nicht, wendet euch an den Kreisjugendring. Dieser hilft euch sicher, solch eine Beteiligungsform zu gründen. In München sieht das so aus.
  • Ihr seid in einem Verein in eurem Heimatort aktiv? Das kann ein Fußball-Verein sein, ein Turn-Verein, ein Reit-Verein… oder ihr seid vielleicht in einer kirchlichen Institution eingebunden. Was kann die Stadt für euch (als Verein/Institution) machen, dass ihr nachhaltiger leben könnt? Wünscht ihr euch schon immer einen guten Fahrradweg zum Vereinshaus oder eine bessere Busanbindung, dass ihr nicht mit dem Auto gefahren werden müsst? Dann reicht doch gemeinsam als Verein diese Forderung im Rathaus ein.  
  • In eurer Stadt oder in eurem Ort gibt es wenig natürliche Flächen. Entweder findet ihr Rasen, Pflaster, Asphalt, … Eine nachhaltige Stadt, ein nachhaltiger Ort sollte viele Naturräume bieten, in denen Wildbienen, Schmetterlinge und auch Vögel ein Zuhause, ein Versteck und Futter finden können. Vielleicht kennt ihr einen Platz, an dem eine Wildpflanzenhecke wachsen und eine Wildblumenwiese blühen könnte. Das kann am Parkplatz eurer Schule sein, im Gewerbegebiet, am Platz vor dem Rathaus. Schaut euch mal um. Macht dann gerne eine Zeichnung von eurer Vorstellung. ihr könnt diese Zeichnung mit euren Gedanken an die Stadtzeitung senden und um die Veröffentlichung bitten.
  • Gründet mit euren Freunden eine Zukunftsgruppe. Gemeinsam könnt ihr die Menschen aus eurem Ort befragen, was sie sich für ihren Ort wünschen würden. Am besten befragt ihr ganz unterschiedliche Leute – denn so verschieden die Menschen sind, so verschieden sind auch ihre Wünsche und Bedürfnisse. Versucht dann die meisten Überschneidungen herauszufinden und Lösungen dafür zu basteln. Gerne könnt ihr zur Lösungsfindung auch wieder viele Menschen befragen. Euer Ergebnis solltet ihr euren regionalen Politiker*innen überreichen.