Ziel 15: Leben an Land

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen. 

 

„Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.“

 

Albert Schweitzer

 

SDG 15 verfolgt das Ziel, die natürlichen Lebensräume auf unserem Planeten zu bewahren. Dazu gehören:

  • Wälder, die Sauerstoff produzieren und Lebensraum für viele Arten bieten,
  • Böden, die unsere Nahrung wachsen lassen,
  • Feuchtgebiete, die Wasser reinigen und Überschwemmungen verhindern,
  • und Artenvielfalt, die für stabile und widerstandsfähige Ökosysteme sorgt.

 

Diese Lebensräume sind durch menschliche Eingriffe stark gefährdet – etwa durch Abholzung, intensive Landwirtschaft, Umweltverschmutzung oder den Klimawandel.

Warum betrifft uns das direkt?

Wenn wir die Natur zerstören, verlieren wir nicht nur Pflanzen und Tiere – wir gefährden auch unsere eigene Gesundheit und Sicherheit. Denn:

  • Die Zerstörung von Lebensräumen bringt Wildtiere näher an den Menschen, was die Übertragung von Krankheiten begünstigen kann.
  • Der Verlust von Arten schwächt die Widerstandskraft von Ökosystemen.
  • Die Verschlechterung von Böden und Wäldern trägt zur Klimakrise bei.

Ein Beispiel: Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie eng unsere Gesundheit mit der Natur verbunden ist. Wenn Tiere durch Lebensraumverlust in menschliche Siedlungen gedrängt werden, steigt das Risiko für sogenannte Zoonosen – Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. 

Der Blick aus dem Weltall ermöglicht einen Perspektivenwechsel. Er zeigt, wie zerbrechlich unser Planet Erde ist. Die Atmosphäre liegt wie ein kleiner Nebelschleier über ihr und es erscheint, als könnte man sie mit einem Atemzug wegpusten, so Alexander Gerst.


Vom All aus sieht man die bis zu 1000 km lange Rauchfahnen der Brandrodungen im globalen Süden. Sie wehen über Grenzen hinweg und beeinflussen weit entfernte Regionen. 


Die Menschheit führt einen Krieg gegen die Natur. Das ist selbstmörderisch.

 

António Guterres, seit 2017 UN-Generalsekretär

Ökosystemleistungen - was die Natur für uns leistet

Wenn wir über den Schutz von Natur und Artenvielfalt sprechen, geht es nicht nur um Tiere und Pflanzen – sondern auch um das, was sie für uns tun. Hier kommen die sogenannten Ökosystemleistungen ins Spiel.

Ökosystemleistungen sind die „Dienste“, die uns die Natur kostenlos zur Verfügung stellt. Sie sorgen dafür, dass wir saubere Luft atmen, frisches Wasser trinken, gesunde Lebensmittel essen und in einer stabilen Umwelt leben können. Wälder, Wiesen, Moore und andere Lebensräume übernehmen dabei wichtige Aufgaben – ganz ohne menschliches Zutun.

Man unterscheidet vier Arten von Ökosystemleistungen:

  • Versorgungsleistungen: z. B. Nahrung, Trinkwasser, Holz, Heilpflanzen.
  • Regulierungsleistungen: z. B. Klimaregulierung, Wasserreinigung, Bestäubung, Schutz vor Überschwemmungen.
  • Kulturelle Leistungen: z. B. Erholung, Naturerleben, Bildung, Inspiration.
  • Unterstützende Leistungen: z. B. Bodenbildung, Nährstoffkreisläufe, Lebensraum für Arten.

 

Diese Leistungen sind für unser tägliches Leben unverzichtbar – und sie sind direkt mit dem Nachhaltigkeitsziel SDG 15 – Leben an Land verbunden. Denn nur wenn wir die natürlichen Lebensräume schützen und erhalten, können diese Leistungen auch in Zukunft erbracht werden.

So beeinflussen wir die Natur - und sie uns

Unsere Lebensweise ist eng mit der Natur verbunden. Jede Veränderung – ob in der Landwirtschaft, im Wald oder im Meer – hat Folgen für Artenvielfalt, Klima und letztlich für uns Menschen. Das Lebensnetz macht deutlich: Wenn ein Teil reißt, gerät das ganze System ins Wanken. Deshalb ist der Schutz von Ökosystemen und Biodiversität ein Kernziel von SDG 15.

Was könnt ihr tun?

Weitere Infos: