Eine Reise verbindet ferne Länder

Jetzt im Herbst tut sich Einiges in der Vogelwelt. Die Jungen sind aus dem Nest ausgeflogen, die Brutzeit ist abgeschlossen und viele Vögel ziehen in den Süden. Vor allem Arten, die sich von Insekten ernähren, hätten es schwer im winterlich kalten Bayern genügend Nahrung zu finden. Denn wie viele Stechmücken habt ihr schon im Winter gesehen?

Um sich auf die Reise zu begeben, sammeln sich einige Vogelarten und ziehen gemeinsam los. Vielleicht entdeckt ihr Schwalben oder Gänse in eurer Umgebung. Seht ihr sie jetzt einzeln oder in der Gruppe? Wenn ihr in den Himmel schaut, entdeckt ihr vielleicht sogar eine fliegende Schar. 

Wohin ziehen die Vögel?

Manche Vögel, wie z.B. Kiebitz oder Star, fliegen eine relativ kurze Strecke, bis nach Westeuropa oder in den Mittelmeerraum. Andere wie z.B. Kuckuck und Weißstorch, verbringen den Winter in Afrika. Welche Route ein Vogel fliegt und bis wohin, ist genetisch vorprogrammiert, also angeboren.


Störche auf Reisen

Der Weißstorch ist ein Segelflieger, der in warmen Aufwinden über Land nach Afrika segelt. 

Wir wissen das, da einige Störche mit Sendern ausgestattet sind und dadurch Informationen über ihren Aufenthaltsort liefern.

Da über dem Wasser keine Thermik entsteht, muss der Weißstorch das Mittelmeer umfliegen. Ein Teil der Störche fliegt somit nach Südwesten und bei Gibraltar über das Mittelmeer, um in Westafrika vom Senegal bis zum Tschadsee den Winter zu verbringen. Die meisten Störche fliegen eine südöstliche Route über den Bosporus, das Jordantal und die Sinaihalbinsel nach Afrika. 

Ihr könnt diesen besenderten Störchen hier folgen!


Deutschlandweit gibt es noch mehr Störche, die uns Daten zu Zugrouten und Überwinterungsgebiete liefern. Ihre Reisen könnt ihr hier mitverfolgen: https://blogs.nabu.de/stoerche-auf-reisen/

 

So eine Reise in den Süden kann mehrere Wochen dauern und ist nicht einfach, sie muss gut geplant sein – wie ihr bestimmt selbst von eurer letzten Urlaubsreise wisst. Auch Störche müssen unterwegs Futter finden und schlussendlich einen sicheren Ort mit viel Nahrung, an dem sie die Wintermonate verbringen. Dabei könnt ihr helfen!

Was hat euer Apfel mit dem Weißstorch zu tun?

Wenn ihr Störche auf feuchten Wiesen oder Äckern stehen seht, jagen sie gerade nach Kaulquappen, Fröschen und Kröten. Aber auch Mäuse verschmähen sie nicht, ebenso wenig wie Aas. Oft seht ihr Störche auf Futtersuche auch auf Mülldeponien, v.a. in südlichen Ländern.

 

Wart ihr schon einmal in Spanien oder der Türkei? Selbst wenn ihr noch nicht dort wart, euer Obst und Gemüse, das ihr gerne esst, kommt oft aus diesen und anderen südlichen Ländern. Damit unser Bedarf gedeckt wird und der Ertrag hoch ist, verwenden diese Länder häufig Pflanzenschutzmittel. Um mehr Ackerland zu schaffen, werden Wiesen, Grünland und Auen zunehmend entwässert. Die Nahrungsgrundlage für den Storch wird so zerstört. Auf intensiv bewirtschafteten Gemüsefeldern und in Obstplantagen findet er kein Futter.

Eure Aufgabe

Schaut bei eurem nächsten Einkauf im Supermarkt auf den Aufkleber auf der Tomate, der Zucchini oder dem Pfirsich, wo kommen sie her? Denkt an den Storch und greift lieber zu Äpfeln und Birnen von der Streuobstwiese aus eurer Region oder Tomaten und Zucchini aus dem Garten. Sie werden reif geerntet, haben kurze Transportwege und schmecken ganz besonders frisch. Gerade jetzt im Herbst gibt es bei uns in Bayern leckere Früchte. 

Spiel: „Ein Storch auf Reisen“

Wenn ihr Lust habt die Reise eines Storches hautnah zu erleben, dann macht doch mit beim Storchenspiel. Materialien dazu findet ihr auf https://www.storchenreise.de/fluglotsen/