Gartentipps für Singvögel

So könnt ihr Singvögeln im Winter helfen

Im Winter wird für die Vogelarten, die nicht in den Süden ziehen, die Nahrung oft richtig knapp. Mit ein paar einfachen Tricks könnt ihr sie im Garten unterstützen und kinderleicht beobachten!

Foto: Schneeschieber
Foto: Schneeschieber

Wenn es geschneit hat, haben die Vogelarten, die am Boden nach Nahrung suchen, nur zwei Möglichkeiten: Sie können unter Büschen und Bäumen, wo wenig oder kein Schnee liegt, auf Futtersuche gehen. So macht es beispielsweise die Amsel. Manche Vogelarten, wie der Eichelhäher, graben Löcher in den Schnee, um bis zum Boden zu gelangen. Dort haben sie Nahrungsverstecke angelegt. Unser Tipp: Wenn es noch keinen starken Bodenfrost gibt, aber eine dicke Schneedecke liegt, schippt ab und zu auf Rasen- und Wiesenstücken den Schnee weg. So ist bei nicht gefrorenem Boden die Nahrungssuche auch in der Erde noch möglich. Dann könnt ihr bald Amseln und andere Vögel beobachten, die das neue Nahrungsangebot ausprobieren.

Foto: Nur Wege mähen
Foto: Nur Wege mähen

Nur die Wege zu mähen und Gräser und andere Wiesenpflanzen über den Winter stehen zu lassen, bringt jetzt einen tollen Erfolg: Samenfressende Vogelarten wie der Stieglitz und der Spatz turnen in den Halmen herum, um an die letzten Samenkörnchen heranzukommen. Das könnt ihr wunderbar beobachten, wenn ihr keinen gemähten Rasen, sondern eine ungemähte Wiese vor dem Fenster habt! Auch insektenfressende Vögel finden an stehengebliebenen Gräsern und Stauden noch überwinternde Insekten und andere Kleintiere.

Foto: Laub
Foto: Laub

Herbstlaub wird sehr gerne von Regenwürmern und anderen Bodenbewohnern gefressen. Unter einer Laubschicht auf der Wiese und unter Hecken und Bäumen sind sie besonders  in der frostfreien Zeit auch im Winter zu erbeuten. Habt ihr Laub in eurem Garten herumliegen? Dann beobachtet dort, denn mit Sicherheit kommen Amseln und andere Vögel zu Besuch und scharren herum, weil ihr den Tisch reich gedeckt habt!

Foto: Komposthaufen
Foto: Komposthaufen

Ein gut zugänglicher Komposthaufen – also nicht in einer Plastikkiste! - wird sehr gerne von Vögeln als Futterplatz angenommen, weil hier zahllose Würmer, Insekten und andere Kleintiere zu finden sind!

Foto: Vogeltränke
Foto: Vogeltränke

Ein einfacher Blumentopf-Untersetzer oder ein ausrangierter Suppenteller, gefüllt mit klarem Wasser, erfüllt den Zweck als Wassertränke. Hier sollte auf regelmäßigen Wasserwechsel, samt Ausspülen und Sauberwischen geachtet werden. Wichtig im kalten Winter: Stellt die Schale in eure Sichtweite, zum Beispiel vor ein Fenster. Falls das Wasser gefriert, könnt Ihr es schnell austauschen, indem ihr heißes Wasser über das Eis schüttet und warmes Wasser nachfüllt.

Foto: Beerenstrauch
Foto: Beerenstrauch

Beerentragende Sträucher und früchtetragende Bäume sind für viele überwinternde Vogelarten ein ganz wichtiger Nahrungslieferant. Hagebutten, Früchte von Eberesche, Liguster, Kornelkirsche, Weißdorn, Haselnuss und Pfaffenhütchen locken jetzt viele gefiederte Besucher in euren Garten! Viele Vögel fressen außerdem Fallobst oder nicht abgeerntetes Obst in den Bäumen. 

Video: Spatzen im Dornbusch

Singvögel fühlen sich in Gärten wohl, wo sie nicht nur Nahrung, sondern auch Versteckmöglichkeiten vor Katzen, Mardern, Greifvögeln und anderen Feinden finden. In dem kurzen Video seht ihr Spatzen, die in einer Dornenhecke Schutz finden.  Neben Rosen sind die beliebtesten Dornensträucher in der Vogelwelt die Schlehen, die auch im Winter vitaminreiche Beeren tragen. Die Beeren könnt ihr probieren, wenn ihr sie sicher erkennt: Sie sind nicht giftig, sondern gesund, aber probiert sie am besten, wenn sie schon mindestens einen Frost abgekommen haben oder steckt sie nach dem Ernten ins Gefrierfach. Aus Schlehen könnt ihr zum Beispiel leckere Marmelade machen.


Mit diesen Tipps könnt ihr es schaffen, dass euer Garten auch im Winter ein natürlicher Lebensraum für viele Vogelarten ist!