Rätsel: Weidehaltung und Vögel?

"Rasenmäher" der besonderen Art

Wir stellen euch ein paar natürliche „Rasenmäher“ vor, welche Auswirkung sie auf Pflanzen und Tiere haben und wie sie uns helfen unsere Natur zu schützen. Es geht um Weidetiere wie Rinder, Schafe und Ziegen.

Die Informationen dazu haben wir für euch in einem Rätsel verpackt. Die Buchstaben der richtigen Antworten zu unseren Fragen ergeben das Lösungswort. Könnt ihr es herausfinden?


Alpenvorland
Alpenvorland - Foto: Dr. E. Pfeuffer

Weide – was ist das?

Bayern war ursprünglich fast ganz mit Wald bedeckt. Offene Flächen mit Gras, wie ihr sie heute in der von uns Menschen geprägten Landschaft, der Kulturlandschaft, seht, gab es wenige. Um für die Nutztiere Futter zu gewinnen, wurden die Bäume gerodet und das dann wachsende Gras regelmäßig gemäht – so entstanden die Wiesen. Wenn Tiere gleich draußen auf der Fläche das Gras und die Kräuter fressen, spricht man von einer Weide. 

Wer sind die Weidetiere?

in Bayern findet ihr traditionell Ziegen, Schafe und Rinder auf der Weide, aber auch robuste Pferderassen werden draussen gehalten.  

Meckern, Blöken und Muhen hört man in Bayern nicht mehr oft im Freien, da die meisten Nutztiere leider in einem Stall leben. Aber wisst ihr, dass die Beweidung einer Wiese Vorteile für den Natur- und Artenschutz hat? Schauen wir uns mal die Weidetiere genauer an: 



Was haben Ziege, Schaf und Rind gemeinsam?

Sie sind Herdentiere, fühlen sich in der Gruppe am wohlsten und sie fressen Gras, aber jeder auf seine eigene Art. Ziegen sind genügsam, können sogar von Blättern und Rinde leben; Schafe sind wählerisch, sie mögen z.B. keine Disteln oder Brennnesseln; und Rinder rupfen mit ihrer langen Zunge großflächig Gräser und Kräuter ab. 

 

Aufgepasst:  Auch unter Vögeln gibt es Pflanzenfresser, wie zum Beispiel die Graugans!

Graugans
Graugans - Foto: A. Nelson

Rätselfrage 1: Schaut euch diese Schädel verschiedener Tiere genau an, könnt ihr sie zuordnen? Der Schädel des Schafes verrät euch den Anfangsbuchstaben des Lösungswortes. 

Ein paar Tipps: Achtet besonders auf das Vorhandensein oder Fehlen von Hörnern und Zähnen. Vergleicht die Schädel mit den Tierfotos, entdeckt ihr Ähnlichkeiten?

Fotos von Skulls Unlimited – Verwendung im Bildungsbereich
Fotos von Skulls Unlimited – Verwendung im Bildungsbereich

Rätselfrage 2: Welcher der oben gezeigten Schädel gehört der Graugans? Sein Buchstabe steht an zweiter Stelle des Lösungswortes.

Was fressen Weidetiere?

Blumenwiese
Blumenwiese - Foto: Dr. E. Pfeuffer

Weidetiere fressen meist verbreitete Pflanzen. Dadurch geben sie schwächeren Pflanzen eine Chance zu wachsen - es entsteht eine Vielfalt an Gräsern und Kräutern. Diese Vielfalt lockt Insekten an, die wiederum von verschiedenen Vogelarten gefressen werden. Ihr seht schon, wenn man einen Aspekt in der Natur ändert, zieht das einen Rattenschwanz an Wirkung mit sich. Die Artenvielfalt nimmt zu und es ist ein tolles Erlebnis, im Sommer die Blütenpracht und Insektenvielfalt z.B. einer Schafweide zu erkunden.


Paarhufer, Einhufer, „Watschelgang“

Auf der Suche nach dem besten Futter spazieren die Tiere auf dem Gras umher. Dabei reißen ihre Hufe und Klauen die Grasnarbe auf. So werden freie Flächen geschaffen, auf denen neue Wildpflanzen wachsen können. Manchmal sogar seltene Orchideen. Und Wildbienen sammeln hier Lehm als Baumaterial für ihre Nester. Insekten fühlen sich auf Weideflächen auch deshalb besonders wohl, weil hier keine Gifte gegen Wildkräuter und Insekten gespritzt werden.

Auen-Sandbiene - Foto: M. Bosch
Auen-Sandbiene - Foto: M. Bosch

Rätselfrage 3:  Kennt ihr die Trittspuren unserer verschiedenen Tiere?

Der Buchstabe der Trittspur des Rindes passt an die dritte Stelle im Lösungswort.

Wer hat denn hier etwas fallen lassen?

Und zu guter Letzt düngen Weidetiere die Wiese mit ihrem Kot. Das freut besondere Insekten, wie die Mistkäfer, die eben diesen Kot, auch Dung genannt, fressen. Habt ihr gewusst, dass rund zehn verschiedene Dungkäfer-Arten in einem Haufen Pferdeäpfel zu finden sind?

Rätselfrage 4: Der Buchstabe vom Pferdekot verrät Dir einen weiteren Buchstaben des Lösungswortes.

Und was bedeutet das für die Vogelwelt?

Viele unserer heimischen Vögel fressen am liebsten Insekten. Dazu gehören Stare, Braunkehlchen oder auch der bei uns seltene Wiedehopf. Wenn ihr genau schaut, könnt ihr Stare beobachten, wie sie Käfer aus dem Dung picken. Und was hat der Wiedehopf hier Leckeres gefangen?

Aber auch langbeinige Watvögel, wie Bekassine oder Großer Brachvogel, fressen Insekten auf der feuchten Wiese. Weidetiere schaffen also ein Festmahl für die Vogelwelt!

Wiedehopf - Foto: M. Bosch / Stare - Foto: R. Roessner


Rätselfrage 5: Könnt ihr die Fotos diesen Vogelarten zuordnen: Braunkehlchen - Großer Brachvogel - Kiebitz - Star? Der Buchstabe des Großen Brachvogels verrät dir den letzten Buchstaben des Lösungswortes.

Jetzt habt ihr gesehen, wie Rinder, Schafe und Ziegen gute Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere schaffen. Allerdings nur, wenn es nicht zu viele Weidetiere auf der Fläche sind. Denn sonst zertreten sie Pflanzen und Insekten oder fressen die Pflanzen alle auf, bevor sie blühen können. Das nennt man dann extensive Weidehaltung. 

Wo sieht man Tiere auf der Weide?

Wir haben einige Orte in Bayern für euch in einer Liste zusammengestellt, wo ihr Tieren beim „Rasenmähen“ auf tollen Naturschutzflächen zusehen könnt. Vielleicht findet ihr eine Weide ganz in eurer Nähe und könnt solche Tiere persönlich „kennenlernen“. Aber bitte stört sie nicht bei ihrer wichtigen Arbeit und bleibt außerhalb der Zäune!

So gut schmeckt Bio aus der Umgebung

Weidetiere sind also gut für Pflanzen, Insekten und Vögel. Wir Menschen bekommen von ihnen Milch, Fleisch, Wolle und ein tolles Naturerlebnis, wenn wir sie beobachten. Tiere auf der Weide zu halten, ist nicht immer einfach für den Bauern. Es müssen täglich Zäune kontrolliert werden sowie die Gesundheit der Tiere, die oft weit über die Weide verstreut sind. Für die Tiere aber sind Bewegung und frisches Futter ganz bedeutend und das schmecken wir auch in den Produkten, die sie liefern. Daher ist es wichtig, dass wir Bio-Bauern unterstützen. Viele freuen sich, wenn ihr sie besucht und in ihrem Hofladen einkauft. Vielleicht gibt es einen Biobauern ganz in eurer Nähe, schaut mal nach:

www.mein-bauernhof.de/bio-bauernhof/

www.heimischehoflaeden.de

www.bioregional.de

 

Viel Spaß beim Entdecken und Genießen!

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