Schwalben: Glücksbringer in Not

Dem Volksmund nach sollen Schwalben jenen Höfen Segen bringen, unter deren Dächern sie Nester bauen. Leider werden Rauch- und Mehlschwalbe immer seltener. In Bayern stehen sie mittlerweile auf der Vorwarnliste der Roten Liste.

Was ist das Problem?

1. Schwalben benötigen zum Nestbau feuchten Lehm. Leider werden selbst auf dem Land immer mehr Wege asphaltiert. Parkplätze werden betoniert und Flussläufe befestigt. Offene Lehmpfützen sind deshalb selten geworden.

2. Schwalben bauen ihre Nester fast immer in der Nähe des Menschen. Sie brüten in Viehställen oder an den Außenwänden der Hofgebäude. Viele Schwalben haben ihre Nistmöglichkeit verloren, weil Hofgebäude und Ställe modernisiert wurden. Sie können nicht mehr ins Innere der Gebäude gelangen und an den glatten Wänden ihre Nester befestigen. 

3. Schwalben fressen Insekten. In der Nähe von intensiv bewirtschafteten Flächen finden Schwalben oft zu wenig Nahrung. Auch die Verbauung der Landschaft verringert die Anzahl an Insekten.

 

Hier findet ihr Anregungen, wie ihr die Glücksbringer unterstützen könnt und hier haben wir eine Bauanleitung für ein handmade Schwalbennest für euch.

Schwalbensteckbriefe

Mehlschwalbe

Vogel des Jahres 1974. Diese Art ist eher im Rückgang begriffen, z.B. weil Nester häufig aus hygienischen Gründen entfernt werden, so dass keine Bruten mehr stattfinden können. Um Schwalben zu unterstützen, wurden mit einem Kotbrett versehene Nisthilfen entwickelt, die sich an Gebäuden anbringen lassen und mit denen Verschmutzungen vermieden werden können. Auch werden durch Insektenvernichtungsmittel die Nahrungsinsekten reduziert. Schwalben baden recht gerne, tun dies aber im Flug. Dabei touchieren sie kurz die Oberfläche größerer Gewässer, um danach eine neue Runde zu fliegen.

Steckbrief Mehlschwalbe.pdf
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Rauchschwalbe

Bereits seit 1517 kennt man die Bezeichnung Rauchschwalbe. Die Rauchschwalbe, die in Ställen, Scheunen und Wohnungen zu nisten pflegt, trägt daher auch Bezeichnungen wie Küchen-, Schornstein-, Schlot-, Feuer- und Bauernschwalbe.

Sehr schlanker Vogel mit charakteristischem tief gegabeltem Schwanz, blauschwarzem Rücken und weißem Bauch sowie brauner Kehle. Sehr wendige und schnelle Flieger.

Naturschwärmer Rauchschwalbe.pdf
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Uferschwalbe

Einer der kleinsten Schwalbenarten. Gefieder oberseits matt graubraun (Handschwingen etwas dunkler), unterseits weiß mit graubraunem Brustband; Flügelunterseite dunkel (graubraun, Flügeldecken etwas dunkler); Schwanz nicht tief, aber deutlich gegabelt und ohne weiße Flecke. 

Die Uferschwalbe geht aufgrund des schwindenden Lebensraums in ihren Beständen zurück. Auch Sekundärlebensräume wie Ton- oder Sandgruben werden knapper, da Auflagen Abbaurestriktionen oder Begrünungen vorsehen. Um ein freies An- und Abfliegen zu ermöglichen, sind jedoch vegetationsfreie Bereiche, wie sie nach Abbrüchen entstehen, nötig.

Naturschwärmer Uferschwalbe.pdf
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