Singvogelmonitoring 2022

Am Wochenende 30-31. Juli fand wie jedes Jahr eine NAJU Ferienfreizeit zum „Singvogelmonitoring“ für Kinder von 9 bis 15 Jahren statt. Es war ein spannendes Wochenende für 20 Kinder und Jugendliche aus ganz Bayern. Das Vorwissen und Interesse zum Thema Vögel war enorm hoch, sodass bereits bei der Vorstellungsrunde am ersten Tag seltene Vogelarten genannt und über deren Vorkommen diskutiert wurde. Bei den anschließenden Spielen konnte das Wissen noch vertieft und abgeglichen werden. Nach einer kurzen Nacht hieß es um 4:30 Uhr aufstehen, um die ersten Vögel aus den Fangnetzen zu nehmen und zu beringen. Markus Schmidberger, Leiter der LBV-Umweltstation „Mensch und Natur“ und begeistertem Hobbyornithologe, hatte mit seinem Team ehrenamtlicher Helfer diese Netze am Vorabend aufgestellt. In den frühen Morgenstunden wuchs die Kindergruppe schnell zusammen und entwickelte sich zu einem großartigen Team. Sie lernten viel über Vögel, das deutschlandweite Monitoring-Programm und auch über sich selbst. Obwohl einige zuerst dachten, dass sie niemals vor Sonnenaufgang aufstehen könnten, waren doch alle zeitig mit dabei, um sich nicht entgehen zu lassen, welche Vogelarten als erste ins Netz flogen. Das Beringer-Team beantwortete alle Fragen der jungen Vogelschützer*innen und gab jede Menge Hintergrundinfos zum Thema. Auch die Teilnehmenden erzählten ihre bisherigen Erlebnisse, Erfahrungen und Beobachtungen von und mit Vögeln. Begeisterung riefen wie jedes Jahr die zahlreichen Vögel in der Hand hervor: zwölf Vögel wurden insgesamt gefangen, dabei konnten acht unterschiedliche Vogelarten genau betrachtet werden. Es ist faszinierend, diese Tiere der Lüfte so nah zu sehen und Details zu Federn, Schnäbeln und Füßen aus der Nähe zu entdecken. Das Programm hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Kindern und Jugendlichen und die Erfahrungen wurden am Sonntagmittag begeistert den Eltern und Geschwistern erzählt. 

Erlebnisbericht: Singvögelmonitoring von Felicitas Randhahn, 9 Jahre alt

Nachdem wir alle unsere Schlafplätze für die Nacht im „Zentrum Mensch und Natur“ aufgebaut hatten, lernten wir uns gegenseitig kennen. Danach erkundeten wir die Anlage und beobachteten mit unseren Ferngläsern Vögel. Wir entdeckten zum Beispiel drei Störche. Im Anschluss bauten wir mit den Beringern 108 Meter Fang-Netze auf. Als wir uns mit Pizza gestärkt hatten kam eine Beringerin und erzählte uns etwas über das Beringen sowie wie sie zum Beringen kam. Danach beantwortete sie all unsere Fragen. Dann ging es ab ins Bett, damit wir fit für den nächsten Tag waren. Um 4:30 Uhr hieß es dann aufstehen. Als wir aufgestanden waren holten wir noch schnell unsere Brotzeitboxen, füllten sie und machten uns auf den Weg. Zusammen mit den Beringern musste nun jede halbe Stunde geschaut werden, welche und wieviele Vögel sich in den Fangnetzen befanden. Diese wurden dann gewogen und beringt. Nach dem Beringen durfte jeweils ein Kind den neu beringten Vogel wieder freilassen. Die erste Runde war sehr langweilig, denn es befand sich kein Vogel im Netz. Die 2.,3. Und 4. Runde war dann doch sehr spannend, da einige Vögel gefangen wurden. Wir haben Feldschwirl, Rotkehlchen, Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Zaunkönig, Mönchsgrasmücke und Teichrohrsänger gefangen. In dieser Gegend sind Feldschwirl, Rotkelchen, Rohrammer und Zaunkönig nicht so häufig zu finden. Es wurde sogar ein bereits beringter Vogel gefangen. Nach dieser Aktion war das Ende der Veranstaltung bald gekommen und so mussten wir unsere Sachen wieder zusammenpacken. Wer Lust hatte konnte danach noch etwas essen. Dann wurden wir abgeholt. Mir hat es viel Freude gemacht und ich habe auch einiges gelernt. Es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich bei so einer Veranstaltung dabei bin.

Felicitas Randhahn, Mammendorf