Unsere Bäume und Sträucher

Pflanzen im Portrait - lernt mit uns ein paar heimische Arten besser kennen!

Pflanzen spielen auf unserer Erde eine sehr wichtige Rolle. Sie produzieren den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff und speichern CO2, wodurch sie massiv zur Regulierung des Klimas beitragen. Außerdem bieten sie sowohl uns Menschen als auch jeder Menge anderer Lebewesen Nahrung, Material, Schutz und Lebensraum. Doch trotz der wichtigen Bedeutung von Bäumen, Sträuchern und anderen Gewächsen, kennen wir sie nur selten beim Namen - dabei begegnen wir ihnen fast täglich. Um eure Artenkenntnis ein wenig zu steigern, wollen wir euch mit Hilfe der Broschüre "Naturtalente - Bäume und Sträucher im Portrait" drei heimische Pflanzenarten vorstellen, die ihr bestimmt schon mal gesehen, aber vielleicht nicht erkannt habt. Hier geht's zur ganzen Broschüre.

Unsere erste Art: die Felsenbirne

Anfangen möchten wir mit der Gewöhnlichen Felsenbirne (Amelanchier Ovalis). Habt ihr die kleinen, runden Früchte des Strauches schon mal probiert? Sie können roh vernascht werden, eignen sich wegen des vielen Pektins, das in ihnen enthalten ist, aber auch wunderbar für Marmeladen oder Gelees. Ein leckeres Rezept findet ihr in den Slides. 


Unsere zweite Art: Die Winterlinde

Nicht nur das Holz der Linde, sondern auch der Bast war schon in der Frühzeit von großem Begehren. Siedler fertigten daraus Kleider, Schuhe und Schutzschilde, später dann Bogensehnen, Schnürsenkel, Seile, Taschen und Sattlerzeug.

Wusstet ihr, dass die Linde der Baum der Imker ist? Früher wurden Bienenkörbe aus Lindenbast geflochten und heute werden die Innenrähmchen von Bienenkästen aus Lindenholz gefertigt. Von noch größerer Bedeutung für die Imkerei sind jedoch die Blüten der Linden: auf zahlreichen Frühstückstischen ist ein Glas Lindenblütenhonig zu finden.

Eine ganz andere Eigenschaft von Lindenblüten und ein entsprechendes Rezept dazu findet ihr in den Slides.


Unsere dritte und letzte Art: Gelber Hartriegel

Die dritte und auch schon letzte Art, die wir euch vorstellen wollen, ist der gelbe Hartriegel, oder auch die Kornelkirsche genannt. Die Pflanze sieht mit den knallroten Früchten nicht nur sehr hübsch aus, sondern ist für uns Menschen in vielen Bereichen nützlich. Das Holz des Strauches wird besonders für die Drechslerei, Antikschreinerei und zur Herstellung von Musikinstrumenten benutzt. Übrigens ist das Holz so hart und schwer, dass es im Wasser einfach untergeht und nicht an der Oberfläche schwimmt. Auch die Rinde wird verwendet, etwa zum Färben und zur Lederherstellung. Die gleichnamigen Früchte der Kornelkirsche dienen vor allem Vögeln und Insekten als Nahrungsquelle. Doch auch für uns sind sie essbar und können super zu Getränken oder Speisen weiterverarbeitet werden. In den Slides findet ihr ein leckeres Rezept!


Wertschätzung unserer Natur

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Umgang mit Pflanzen als wertvolle Lebewesen: Die Natur mitsamt ihren Pflanzen und Tieren würde auch ohne uns Menschen weiterleben – wenn nicht sogar besser. Andersrum kann man das so nicht behaupte: Der Mensch braucht eine intakte Umwelt und vor allem den Sauerstoff, den die Pflanzen ausstoßen, um leben zu können. Gerade deshalb ist es wichtig, diese zu schützen und ihnen mit Achtsamkeit und Respekt zu begegnen. Denn so achten wir nicht nur auf die Natur, sondern gleichzeitig auch auf uns selbst. Seid euch immer dessen bewusst, dass auch Pflanzen Lebewesen sind und man ihnen nicht schaden sollte. Alle Pflanzenteile haben ihre eigene und wichtige Funktion, um die Gehölze, zu denen sie gehören, am Leben zu halten bzw. ihren Lebenskreislauf fortzuführen.

 

Darauf solltet ihr achten:

  • Habt Vorsicht beim Ernten von Knospen, denn in ihnen stecken die Blätter und Blüten der Zukunft. Bei Nadelbäumen stellen die frischen Triebe das Äquivalent dar. Wer diese im Wald an jungen Nachwuchsbäumen erntet, schädigt der Entwicklung des Waldes.
  • Rinde ist die Haut der holzigen Pflanzen. Durch Verletzungen dieses schützenden Mantels können ganze Teile von Bäumen und Sträuchern Schaden nehmen oder gar absterben.
  • Harz dient Nadelhölzern als Wundverschlussmittel und bekämpft gleichzeitig eindringende Keime – wie eine Art antiseptisches Pflaster. Durch unvorsichtiges Entfernen von Harz beeinträchtigt man daher die Abwehrkräfte der Pflanze.

 

Achtsam Sammeln und Ernten

Grundsätzlich heißt das nicht, dass ihr keine Naturmaterialien mehr sammeln dürft, sondern nur, dass ihr ein paar Faustregeln beachten solltet.

  • Erntet z.B. Knospen, die weiter hinten an den Zweigen wachsen und nicht an der Spitze. Bei Trieben von Nadelbäumen eignet es sich, sie von älteren und schon ausgewachsenen Bäumen zu nehmen statt von jungen Nachwuchsbäumchen. Oder aber ihr erntet die Triebe an Nadelholz-Hecken, die meist sowieso geschnitten werden.
  • Die Rinde der Pflanzen solltet ihr im besten Fall nie vom Stamm entfernen. Besser ist es, im Frühjahr ganze Triebe zu schneiden und davon die Rinde abzuschälen.
  • Genauso beim Harz: Sammelt nur von bereits geschädigten Baumstämmen, um das aktive Verletzen der Bäume nur für die Harzgewinnung zu vermeiden.
  • Auch beim Sammeln und Ernten von Blättern und Früchten solltet ihr vorsichtig sein und vor allem nur so viel pflücken, wie ihr wirklich braucht. Am besten erntet ihr auch nicht nur von nur einem Baum oder Strauch, so dass er noch Früchte übrig hat. Besonders wichtig ist außerdem, niemals in Naturschutzgebieten sowie in Schon- oder Bannwäldern zu sammeln.