Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) ist ein etwa 18 cm langer, drosselgroßer gedrungener Wasservogel, der wegen seines kurzen hochgestellten Schwanzes und seiner
leuchtend weißen Kehle und Brust kaum mit einer anderen Art zu verwechseln ist. Das Deckgefieder ist bei Männchen und Weibchen nahezu gleich dunkel- bis graubraun gefärbt.
Besonders auffällig im Verhalten dieser Vögel ist das ständige „Knicksen“ und der schnelle, geradlinige Flug mit kurzen Flügelschlägen knapp über der
Wasserlinie. Die Wasseramsel ist der einzige Singvogel, der sowohl schwimmen als auch tauchen kann. Sie taucht ins Wasser ein, rudert mit den gefalteten
Flügeln und hält sich mit ihren kräftigen Beinen am Gewässergrund fest. So kann sie mit dem Schnabel Steine und Pflanzen bei Seite schieben und nach Insektenlarven, Köcher-, Stein- und
Eintagsfliegen suchen. Die Art lebt fast ausschließlich an schnell fließenden Bächen und Flüssen im Bergland und bevorzugt dort Gewässerabschnitte mit Stromschnellen und Wasserfällen.
Ihr kugelartiges Nest aus Moos und Gras baut die Wasseramsel gerne unter Brücken, in Spalten zwischen Wurzeln im Bereich der Uferböschung, hinter Wasserfällen oder auch in
hierfür errichtete Nistkästen.
In Oberfranken ist die Wasseramsel noch weit verbreitet. Die LBV
Ökostation Helmbrechts kontrolliert jedes Jahr ca. 90 Wasseramselnistkästen an geeigneten Flüssen und Bächen im Landkreis Hof auf Wasseramselbruten, um den Bestand dieser Vögel zu erfassen
und zu dokumentieren.