Hier nur einige Beispiele, die sich gut zum Ausprobieren und Experimentieren eignen:
Johanniskraut – warmes leuchtendes Gelb
Birkenblätter – frisches, sonniges Gelb
Brennnesselblätter – helles, grünliches Gelb
Zwiebelschalen – diverse Gelbtöne
Goldrute – kräftiges Gelb
(Schwarze) Stockrose – Blau- und Grüntöne
Walnuss – Brauntöne
Erlenzapfen – warme Brauntöne
Schwarztee – Rot- bis Brauntöne
Avocadokerne- und Schalen – Rosatöne
Natürlich mit vielen Nuancen und immer wieder mit Überraschungen!
Das kommt daher, dass bei der Färberei so viele Faktoren mitspielen:
- Zeit
- Wasserhärte
- ph-Wert
- Wassertemperatur
- Beschaffenheit von Färbegut
- Färbematerial (Textilien)
(Alle Zutaten und Rohstoffe sollten in jedem Fall ungiftig und schadstofffrei sein!)
Man kann sowohl Rohmaterial (Stoffe, Garne, Vlies) als auch fertige Kleidungsstücke aus Naturfasern färben. Diesbezüglich ist es gut zu wissen, dass tierische (Protein-) Fasern – wie Wolle und
Seide – Naturfarben leichter annehmen als pflanzliche (Cellulose-) Faser – wie zum Beispiel Baumwolle oder Leinen. Deshalb können vor allem Letztere bei Bedarf vorbehandelt werden. Dazu bieten
sich verschiedene Arten des „Vorbeizen“ an, mit denen man auch Variationen in der Färbung erhalten kann. Die einfachste und unbedenklichste Methode, die ich kenne, ist ein 24-Stunden-Bad in
Sojamilch. Ansonsten beize ich mit wenig Alaun oder verzichte gänzlich darauf.
Im Vordergrund steht für mich, mit Liebe und Respekt für Menschen, Tiere und Umwelt zu färben. Ich verwende, wenn möglich Regenwasser (außerdem anderer ph-Wert!) und gieße wiederum mit dem
übriggebliebene Färbesud unseren Garten. Ich freue mich, wenn meine Garne mit ebensolcher Wertschätzung weiterverarbeitet werden!
Buchempfehlungen mit vielen Anleitungen und Inspirationen:
• wild gefärbt von Abigail Booth, Haupt Verlag
• Botanical Colours at your Fingertips, Rebecca Desnos – sie färbt vegan
• natürlich färben von Jackie Cross, Haupt Verlag
• the modern natural dyer von Kristine Vejar