Lachmöwen - Spielerisch erforschen, beobachten und Ringe melden

In Bayern kann man ganzjährig Lachmöwen an Seen, Flüssen und in Städten beobachten. Sie sind nicht nur hier, sondern europaweit die meist verbreitete Möwenart. Im Sommer kommen sie aus ganz Europa in großen Kolonien auf den bayerischen Seen zum Brüten zusammen und im Winter können sie in unseren Städten aus geringer Distanz beobachtet werden.  

 

Das Projekt „Mitmachmöwen“ setzt beispielhaft die Bayerische Biodiversitätsstrategie und das Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 um. Es ist an den höheren Naturschutzbehörden der Regierungen von Mittelfranken und Niederbayern verankert und konzentriert sich auf die Beobachtung und Erforschung des Lebens der Lachmöwen. Zusätzlich bietet das Projekt kostenlose Bildungsmaterialien für verschiedene Zielgruppen, wie etwa für unterschiedliche Schularten oder allgemein Bürger*innen jeden Alters, die sich für Vögel interessieren. Wir stellen euch am Ende dieses Beitrags drei Beispiele für Aktionen vor, die ihr im Praxisset der Mitmachmöwen finden könnt. 

Beringung der Möwen – was steckt dahinter?

Vielleicht habt ihr selbst beim Beobachten von Vögeln schon mal kleine Metall- oder Kunststoffringe an deren Beinen entdeckt und euch gefragt, was es damit auf sich hat. Diese Ringe bekommen die Vögel bei der sogenannten Vogelberingung. Sie dient zur Erforschung der Biologie und Ökologie von wildlebenden Vögeln und dazu, mehr über deren Herkunft, Alter, Zugrouten und ihr Leben zu erfahren. Solche Daten helfen dabei, bestimmte Maßnahmen zum Schutz der jeweiligen Vogelarten zu treffen und etwa deren Rastplätze zu sichern oder Schutzgebiete auszuweisen.  

Wird also ein Vogel mit Ring beobachtet, wieder gefangen oder tot aufgefunden, kann man dank der individuellen Kombination von Zahlen und Buchstaben auf dem Ring herausfinden, woher der Vogel stammt und wie alt er ist und wo er überall bereits gesichtet wurde.  

 

Vögel fangen und beringen darf nicht einfach jede*r. Dazu benötigt man eine Genehmigung, eine spezielle Ausbildung und man muss bei einer Beringungszentrale gemeldet sein. Sichtungen der Möwen dürfen allerdings alle melden - das geht auch ganz einfach und schnell auf der Mitmachmöwen-Website. Wenn ihr also in eurer Nähe einen Platz habt, an dem sich gerne Lachmöwen oder andere Wasservögel aufhalten, dann geht doch am besten mal mit Fernglas nach draußen und beobachtet sie. Gerade im Winter treibt es die Lachmöwen zur Nahrungssuche in die Städte mit Gewässernähe z.B. Regensburg, Nürnberg und Landshut. Dort könnt ihr Lachmöwen auf den Brücken und Geländern aus geringer Distanz beobachten. Haltet dabei Ausschau nach Ringen an ihren Beinen und merkt euch, falls ihr welche entdeckt, deren Aussehen und Inschrift oder noch besser: macht ein Foto und zoomt im Anschluss zum Ring. Eure Sichtungen, ob mit oder ohne Ring, könnt ihr dann auf der Homepage der Mitmachmöwen hier eintragen und somit dazu beitragen, mehr Informationen über die Vögel zu sammeln. Nach der Meldung erhaltet ihr dann Informationen über eure gesichtete Möwe, wie z.B. wo und wann die Möwe beringt wurde.

Filmempfehlungen zum Thema

Um noch mehr über die Lachmöwe, die Beringung und die Beobachtung der Vögel zu erfahren, könnt ihr euch noch diese zwei Videos anschauen, die auch auf der Mitmachmöwen-Website zu finden sind: 

Foto: Katja Schübl
Foto: Katja Schübl

In dieser Folge von „Anna und die wilden Tiere“ könnt unter anderem sehen, wie eine Möwe beringt wird. 

Bevor ihr rausgeht, um nach Möwen zu suchen, solltet ihr wissen, wie ihr mit einem Fernglas umgeht. Das wird in diesem Video der Energie- und Umweltstation Nürnberg erklärt.


Mitmachen – Umweltpädagogische Aktionen für Familien

Im Praxisheft der Mitmachmöwen könnt ihr viele verschiedene Aktionen und Materialien über die Lachmöwe, den Vogelzug und allgemein über Vögel finden. Drei davon stellen wir euch hier vor. Viel Spaß beim Ausprobieren! 

Wasserdichte Jacke
Wasserdichte Jacke
Gefahren auf dem Vogelzug
Gefahren auf dem Vogelzug
Stimmengewirr
Stimmengewirr